14 Stunden nimmt die Haushaltsarbeit der Deutschen pro Woche in Anspruch. Entsprechend viele Tipps gibt es dazu. Ob es nun um mehr Hygiene oder sauber geputzte Fenster geht. Nicht nur Tipps, sondern auch Mythen ranken sich um die Haushaltsarbeit. Zahlreiche davon betreffen die Textilpflege. Von Kleidung bis hin zu Bettzeug und Sofakissen braucht jedes Haushaltstextil die richtige Waschroutine. Wer die zehn verbreitetsten Waschmythen kennt, tut sich damit leichter.
1. Flüssigwaschmittel waschen besser
Die meisten Verbraucher bevorzugen Flüssigwaschmittel. Es bleicht bunte Stoffe nämlich nicht aus. Dass es grundsätzlich besser wäscht, ist allerdings ein Irrglaube. Obwohl es die Strahlkraft von Farben erhält, entfernt es starke Verschmutzungen oft schwererer. Wegen des fehlenden Bleichmittels bleiben bleichbare Flecken auf der Wäsche erhalten. Weiße Wäsche kann dadurch schneller vergrauen. Besser ist somit, passend zur Waschladung zu Flüssig- oder Pulverwaschmittel zu greifen.
2. Viel Waschmittel schafft mehr
Viele gehen bei der Waschmitteldosierung davon aus, dass mehr Mittel automatisch bessere Ergebnisse erzielt. Besonders bei Waschpulver stimmt das nicht. Bei hoher Dosierung hinterlassen Pulverwaschmittel unansehnliche Reste. Bei der richtigen Waschmitteldosierung spielt die Größe der Waschmaschine eine Rolle. Dasselbe gilt für den Verschmutzungsgrad und die Wasserhärte.
3. Handtücher wäscht man mit Weichspüler
Kuschelige Handtücher sind angenehm. Mit Weichspüler sollte man sie trotzdem nicht waschen. Auf den Fasern der Textilien bleibt sonst ein Film zurück. Beim nächsten Einsatz nimmt das Handtuch dadurch kaum Flüssigkeit auf. Damit die Textilien ohne Weichspüler kuschelig werden, kommen man sie einfach in den Trockner.
4. Ohne Entkalker gehen Waschmaschinen kaputt
Jeder Waschgang hinterlässt Kalkrückstände. Entkalker sollen verhindern, dass der Kalk Dichtungen und Schläuche angreift. Heutzutage gehen Waschmaschinen aber auch ohne Entkalker nicht mehr kaputt. Auch Waschmittel enthalten nämlich Weichmacher.
5. Trennen muss man nur neue Textilien
Bei Waschgängen verlieren Textilien an Farbe und färben auf weiße Wäsche ab. Viele Verbraucher gehen davon aus, dass sich dieses Phänomen bei älteren Kleidungsstücken erledigt. Gerade dunkle Textilien geben aber auch nach mehrmaligen Waschgängen noch Farbe ab. Daher trennt man Wäsche vorsichtshalber weiterhin.
6. Textilien zur Handwäsche gehören lange eingeweicht
Empfindliche Textilien wäscht man per Hand. Idealerweise weicht man sie davor in Wasser mit Temperaturen von 30 Grad ein. Je länger, desto besser? Ganz und gar nicht. Länger als fünf Minuten lässt man empfindliche Stoffe lieber nicht im Wasserbad. Was man beim Waschen per Hand sonst noch zu beachten hat, hängt vom Material der Textilien ab.
7. Essig ersetzt Weichspüler
Wer beim Waschen Essig zusetzt, entfernt Kalkrückstände. Trotzdem können damit gewaschene Kleidungsstücke anschließend eine Wäschestarre bekommen. Essig kann demnach nicht den Weichspüler ersetzen und sogar der Waschmaschine schaden.
8. Früher waren Waschmittel umwelt- und gesundheitsverträglicher
Dieser weitverbreitete Glauben ist ein Relikt aus der Vergangenheit. Bis zum 19. Jahrhundert enthielten Waschmittel ätzendes Chlor. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts besteht die Formel dagegen aus Natriumperborat und -silikat. Dank der ununterbrochenen Weiterentwicklung verwendeter Inhaltsstoffe sind Waschpulver und Flüssigwaschmittel heutzutage haut- und umweltfreundlicher denn je.
9. Backpulver verhindert Vergrauen
Viele Verbraucher setzen beim Waschen auf zugesetztes Backpulver. Weiße Wäsche soll damit lange strahlen. Bisher ist ein positiver Effekt allerdings nicht belegt – auch dann nicht, wenn die Textilien vorab eingeweicht werden.
10. Jeans nicht in die Wäsche, sondern ins Gefrierfach
Bei Waschvorgängen leiden Jeans-Stoffe. Statt in die Waschmaschine stecken viele ihre Jeans lieber ins Tiefkühlfach. Bakterien werden dort tatsächlich abgetötet, aber Flecken bleiben erhalten. Besser fährt, wer Jeansstoffe auf niedrigen Temperaturen wäscht. Zusätzlich am besten auf links drehen und dadurch Abrieb minimieren.