Wer sich eine Solaranlage auf das Dach stellt, der handelt in Einklang mit Umwelt und Klima. Was viele Eigenheimbesitzer aber nicht bedenken, sind die Konsequenzen für Tauben, Dohlen und andere Vögel. Diese nisten sich nämlich sehr gerne unter den Solarmodulen ein. Die Konsequenzen können vielfältig und zum Teil dramatisch ausfallen. Deshalb sollte schon bei der Planung der Anlage ein entsprechender Schutzmechanismus einkalkuliert werden. Nur so kann man den Schaden für die Tiere – und sich selber effektiv begrenzen.
Tauben sind kein Ungeziefer – aber mehr als lästig!
Gerade in den Städten fallen Tauben oft negativ auf. Angefüttert von Passanten können sie sich sorgenlos vermehren. Dabei sind die Tiere keinesfalls harmlos. Ihr Kot ist stark säurehaltig und greift die Bausubstanz an. Darüber hinaus enthält er zahlreiche Keime, die für den Menschen gefährlich werden können. Trotzdem darf man Tauben nicht abtöten. Für Vögel gelten andere rechtliche Vorgaben. Beim Bahnhof werden daher z. B. Stahlseile oder Spikes genutzt, um die Tiere zu vergrämen. Man spricht dabei auch von einer Taubenabwehr.
Besitzer einer Solaranlage setzen am besten auf einen Birdblocker. Dieser besteht aus Kunststoffstreifen, welche an 95 % aller Solarmodule angebracht werden können. So wird es Vögeln unmöglich gemacht, den Innenraum zwischen Dach und Paneel zu erreichen. Dort fühlen sich die Tiere nämlich ganz besonders wohl, nisten sich ein und ziehen ihre Kinder groß. Ist es erst einmal zu einer Einnistung gekommen, lassen weitere Probleme nicht auf sich warten. Am Ende steht die kostspielige Umsiedlung durch einen Experten.
Darum dürfen sich Vögel nicht unter der Solaranlage einnisten
Nun stellt sich die Frage, ob man ohne eine Solar Vogelabwehr auch ganz gut fahren kann. Natürlich kann alles gut gehen. Da Photovoltaik-Anlagen aber eine Laufzeit von 20 Jahren (und mehr) besitzen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich Vögel irgendwann unter den Solarzellen niederlassen. Sie gewähren zu lassen, ist eher ein Zeichen von Dummheit als Tierliebe.
Die Vögel selber werden geschädigt
Im Winter mag der Zwischenraum vielleicht attraktiv erscheinen, da es dort wohlig warm ist. Steigen die Temperaturen, verwandelt sich der Nistplatz in eine Falle. Temperaturen von bis zu 70 °C garen die Eier. Die Tauben verlieren nicht bloß ihre Jungen, sondern können auch selber sterben. So kann Kot die Elektrik beschädigen. Es kommt zu tödlichen Stromschlägen.
Es entstehen hohe Kosten
Vogelkot auf der Solaranlage verringert dessen Effizienz. Ein Fachmann muss sie jetzt aufwendig reinigen, damit weiterhin Strom produziert werden kann. Generell können Kotablagerungen am Dach den Wert der Immobilie schmälern.
Die Tiere belästigen die Nachbarn
Ob Geschrei durch Küken oder Geruchsbelästigung aufgrund von Kot am Dach – die Nachbarn sind nicht erfreut, wenn Tauben unter der PV-Anlage nisten.
Thema „Brandschutz“
Das für den Nestbau herangetragene Material ist zum Teil leicht entzündlich. Durch Sommerhitze oder beschädigte Elektrik kann leicht ein Feuer ausbrechen. Im besten Fall werden dadurch bloß die Solarmodule beschädigt. Im Worst Case wird auch das Dach selber in Mitleidenschaft gezogen. Dies führt dazu, dass hohe Reparaturkosten die Rendite der Anlage schmälern.
Wie wir sehen können, lohnt es sich, Vorsorge zu treffen.