Ja, Deutschland befindet sich in einem „Streaming-Fieber“. Und Schuld daran ist nicht der Corona-Virus. Schon vor den Einschränkungen, die die Epidemie ausgelöst hat, war die Übertragung und Wiedergabe von Dateien im Internet beliebt und wurde zahlreich genutzt. Alleine hierzulande soll die Möglichkeit des Streamings den Beteiligten 2020 einen Umsatz von rund 990 Millionen Euro bescheren. Eine utopische Summe, sicherlich. Doch absolut nachvollziehbar. Sich unterhaltende Videos über den PC, das Notebook oder über ein Smartphone anzusehen, das ist ziemlich unkompliziert, kostenlos und zu jeder Zeit an jedem Ort möglich. Und man muss ja zugeben, in dem ein oder anderen Moment der Langeweile hilft ein ergreifendes, zum Nachdenken anregendes oder zum Lachen bringendes Videos effektiv zur Überbrückung.
Die Inhalte der Streaming-Videos sind vielfältig und abwechslungsreich
Bei den Themen, die die Menschen so streamen, sind keine Grenzen gesetzt. Viele Frauen lassen sich erklären, wie man sich selbst die Fingernägel schick machen lassen kann. Einige Männer verfolgen Rat gebende Aufnahmen, die über Tricks und Kniffe im Handwerklichen aufklären. Doch wir alle, sowohl Männer und Frauen, lieben berührende Streaming-Inhalte. Alles, was uns zum Lachen bringt, zum Nachdenken anregt oder für das ein oder andere feuchte Auge sorgt.
Diese Videos werden derzeit gestreamt
Süße Tiere sind immer beliebt. Ganz hoch im Kurs ist die fortwährende Live-Übertragung aus dem Shenshuping Gengda Panda Center, die den Beobachtenden am Alltag ihrer knuffigen Panda-Bären teilhaben lässt. Einer Safari ähnelt sich die Verfolgung des afrikanischen Wildlifes an einem Wasserloch in nächster Nähe der Nkorho Bush Lodge in Südafrika. Ob Büffel, Elefant, Leopard, Löwe, Nashorn, Tiger oder Warzenschwein: wann welcher tierische Protagonist vor die Kamera tritt, lässt sich im Voraus nicht bestimmen. Oder wie wäre es mit etwas Gefiedertem? Aus Zürich überträgt eine Falken-Kamera das Ergehen der putzigen Vögel.
Nicht nur Tiere sind der Hit, nach wie vor auch Musik und sogar Casino-Streams
In Zeiten, in denen man zu Hause bleiben soll, entwickeln sich neue Ideen gegen die Langeweile. So auch Alex Britti. Der italienische Musiker aus Rom bietet auf seinem Instagram-Account einen kostenlosen Gitarrenunterricht an. Wer es etwas klassischer mag, dem bereitet die Wiener Staatsoper eine Freude. Sie streamt verschiedene Auftritte aus der Vergangenheit. Sehr beliebt sind aber auch die kleinen „Wohnzimmer-Konzerte“ im Rahmen des so genannten #wirbleibenzuhause-Festivals. Sonntags streamen bekannte Sänger und Sängerinnen wie Max Giesinger, Lotte und Alvaro Soler über mehrere Stunden hinweg ihre Stücke.
Und sogar im Bereich der Online-Spiele werden Liveevents in Zeiten der Krise beliebter. Wer früher direkt ins Casino ging, um Roulette zu spielen, der guckt sich jetzt im Live Casino einen Stream von Spieltischen an und spielt so virtuell am Automaten oder am Roulettetisch. Verrückte Welt, die nun sogar in Form von Online Casinos ins Internet einzieht.
Auch der Vatikan ist im Streaming-Zeitalter angekommen
Da gegenwärtig auch keine Gottesdienste besucht werden können, hat sich der Vatikan eine Alternative für seine Gläubigen ausgedacht. Auf ihrem YouTube-Kanal streamen sie Messen, so dass man ihren Gottesdiensten zumindest virtuell beiwohnen kann. Ist der Vatikan gerade nicht live zugeschaltet, dann kann man schöne Bilder des Petersdoms betrachten.