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Die 10 gefährlichsten Viren der Welt

Immer wieder tauchen weltweit neue Viren auf, sei es die Schweingerippe, die Vogelgrippe oder SARS. Manche dieser Viren sind harmlos aber viele sind sogar tödlich. Wir haben für Sie die 10 tödlichsten Viren der Welt zusammengestellt.

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Dengue-Virus

Das Dengue-Virus ist ein Virus, das in Menschen und anderen Primaten ein hämorrhagisches Fieber, das so genannte Denguefieber, auslösen kann. Das Virus wird durch Stechmücken verschiedener Gattungen (z. B. Aedes) übertragen. Beim Stechen eines infizierten Primaten nimmt die Mücke das Virus auf, das sich dann in der Mücke weiter vermehrt und die Speicheldrüsen infiziert. Über den Speichel wird es beim nächsten Stich weitergegeben. Bei Denguefieber handelt es sich um die sich am schnellsten ausbreitende, virale, von Moskitos übertragene Krankheit; die Fallzahlen haben sich von 1960 bis 2010 verdreißigfacht.

Die Krankheit äußert sich häufig mit unspezifischen Symptomen oder solchen, die einer schweren Grippe ähneln; es kann aber auch zu inneren Blutungen kommen. Bei einem schweren Krankheitsverlauf können ein sogenanntes „Hämorrhagisches Denguefieber“ (DHF) oder ein Dengue-Schock-Syndrom (DSS) auftreten, die beide zum Tode führen können. Die WHO schätzt, dass jährlich 50 bis 100 Millionen Personen erkranken, 500.000 Personen einen schweren Krankheitsverlauf durchleiden und 22.000 Personen an Denguefieber sterben; die meisten der Todesopfer sind Kinder. Wissenschaftler aus Oxford und Heidelberg berichteten im April 2013 in der Zeitschrift Nature, dass sich tatsächlich aber laut ihren Untersuchungen jährlich rund 390 Millionen Menschen mit dem Erreger des Dengue-Fiebers infizierten. Bislang gibt es gegen die Erkrankung weder eine Impfung noch eine spezifische antivirale Behandlung. In Deutschland, Österreich und der Schweiz besteht eine Meldepflicht bei Verdacht, Erkrankung, Tod, direktem und indirektem Erregernachweis oder hämorrhagischem Krankheitsverlauf.


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Gelbfieber-Virus

Das Gelbfieber, auch Ochropyra oder Schwarzes Erbrechen (in älteren Texten auch Siamesische Krankheit) genannt, ist eine Infektionskrankheit, die durch das Gelbfieber-Virus verursacht wird. Bei dem Virus handelt es sich um ein 40 bis 50 Nanometer großes, behülltes RNA-Virus mit positiver Polarität aus der Familie der Flaviviren. Das Virus wird durch Stechmücken als Vektor übertragen und ist in tropischen und subtropischen Gebieten Südamerikas und Afrikas verbreitet. Die einzigen bekannten Wirte des Virus sind Primaten und verschiedene Stechmückenarten. Der Ursprung der Krankheit wird in Afrika vermutet, von wo sie durch den Sklavenhandel und den transatlantischen Verkehr ab dem 16. Jahrhundert in Südamerika verbreitet wurde. Seit dem 17. Jahrhundert wurden mehrere große Krankheitsausbrüche in Amerika, Afrika und Europa verzeichnet. Das Gelbfieber galt im 19. Jahrhundert als eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten.

Gelbfieber hat eine Inkubationszeit von drei bis sechs Tagen, nach der es zu einem plötzlichen Fieberanstieg auf über 39° C (und manchmal auch über 40° C) kommt. Die meisten Fälle verlaufen mild, die Infektion äußert sich dann nur in einer kurzen Fieberkrankheit mit Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Rückenschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Die Infektion kann in leichten Fällen nach drei bis vier Tagen wieder abklingen. In ungefähr 15 % der Fälle manifestiert sich eine zweite Phase der Krankheit mit einer Wiederkehr des Fiebers (eine kurzfristige Verbesserung des Gesundheitszustandes ist möglich), diesmal begleitet von einer Gelbsucht infolge der Leberschädigung sowie Schmerzen im Unterleib. Als Zeichen einer erhöhten Blutungsneigung und Empfindlichkeit der Kapillargefäße tritt bei Druckbelastung der Haut das Phänomen der „Spanischen Flagge“ auf. Blutungen der Mundschleimhaut, der Augenbindehäute und der Nasenschleimhaut (Nasenbluten) sind charakteristisch. Massive Blutungen im Magen-Darm-Trakt können zu blutigem Stuhlgang und blutigem Erbrechen führen, wobei das Blut durch den Kontakt mit der Magensäure schwarz gefärbt ist; daher auch der historische Name „Vomito negro“ (Schwarzes Erbrechen) und die Einteilung in die Hämorrhagischen Fieber. Diese zweite Phase, auch toxische Phase genannt, endet in 20 % aller Fälle tödlich. Wird die Infektion überstanden, besteht lebenslange Immunität und normalerweise werden keine bleibenden Organschäden davongetragen.


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MERS-CoV-Virus

MERS-CoV (Middle East respiratory syndrome coronavirus) ist ein im Jahre 2012 erstmals identifiziertes Virus aus der Familie der Coronaviren, das beim Menschen eine schwere Infektion der Atemwege, Lungenentzündung und Nierenversagen verursachen kann. Bislang hatten alle Infektionen ihren Ursprung im Nahen Osten mit Schwerpunkt in Saudi-Arabien. Die bisherigen Erkrankungen verliefen schwer und oft tödlich. Jedoch ist nicht bekannt, welcher Anteil der infizierten Personen überhaupt eine Erkrankung entwickelt. Aufgrund des bisherigen epidemiologischen Musters der Ausbreitung ist davon auszugehen, dass das MERS-CoV nur schwer von Mensch zu Mensch übertragen wird und dass die primären Wirtsorganismen wahrscheinlich Fledermäuse sind, von denen es – vermutlich über Dromedare als Zwischenwirt – sporadisch auf Menschen übertragen wird. Eine offizielle eingedeutschte Bezeichnung existiert bislang weder für das Virus noch für das Krankheitsbild; wörtlich übersetzt steht die Abkürzung MERS-CoV für „Nahost-Atemwegssyndrom-Coronavirus“.

In Analogie zu anderen Coronaviren und respiratorischen Viren galt es nach Entdeckung der ersten Erkrankungen als sehr wahrscheinlich, dass MERS-CoV ebenfalls durch Tröpfcheninfektion und durch Schmierinfektion übertragen wird. Dabei sind respiratorische Sekrete aus der Nase und dem oberen Respirationstrakt von Infizierten bedeutsam, die durch Niesen, Husten und davon kontaminierte Hände weitergegeben werden. Bei einem in Deutschland behandelten Erkrankten aus Abu Dhabi wurden diese Vermutungen schließlich bestätigt: Die größte Virenlast wurde in den unteren Atemwegen des Patienten nachgewiesen, geringere Erregermengen fanden die Ärzte im Urin und im Stuhl; der Patient war in München im März 2013 nach Lungenentzündung und Nierenversagen an einer Blutvergiftung und an Multiorganversagen verstorben. Die Inkubationszeit beträgt meist weniger als eine Woche, beobachtet wurden jedoch auch Einzelfälle von neun bis zwölf Tagen.Mens en mit erheblichen Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus oder chronisch obstruktiver Lungenerkrankung, mit Immundefekten oder zurückliegendem Nierenversagen wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen, sich von Kamelen fern zu halten, keine Kamel-Rohmilch zu trinken und auch andere möglicherweise durch Kamele kontaminierte Nahrung zu meiden. Dieses neue gefährliche Virus schaft es bei uns auf Platz 8 der tödlichsten Viren der Welt.


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KFD-Virus

Das Kyasanur-Wald-Fieber ist eine Infektionskrankheit, die durch das KFD-Virus ausgelöst wird. Das Virus wird durch den Biss der Nymphen verschiedener Zeckenspezies übertragen. Virusreservoir sind kleine Nagetiere. Nebenwirte sind Vögel und Fledermäuse, die vor allem für die Verbreitung der infizierten Zecken sorgen. Affen und der Mensch sind Zufallswirte und dienen ebenfalls als Reservoir. Der Erreger ist für Laborpersonal hochinfektiös, dementsprechend sollten entsprechende Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden. Erstmals wurde das Virus 1955-1957 in einem Waldgebiet an der Südwestküste Indiens (Mysore) entdeckt. Zunächst erschien die Erkrankung als Zoonose, die mehrere Affen befiel. Erst später erkrankten auch Menschen. Zu Beginn wurde es zu einer Variante der Russischen Zecken-Enzephalitis eingestuft. Erst im Jahr 1990 wurde es als eigene Krankheit anerkannt. Wirtstiere erkranken nicht. Nach einer Inkubationszeit von drei bis sieben Tagen treten Fieber, Kopfschmerzen, Glieder- und Muskelschmerzen auf. Als Komplikation kann eine hämorrhagische Verlaufsform hinzukommen (Blutungen aus Mund, Nase und Magen-Darm-Trakt). Meist verschwinden die Symptome nach einer Woche, möglich ist jedoch ein zweiter Fieberanstieg mit Meningismus. Die Sterblichkeit kann zwischen 5 und 15 % liegen. Eine spezifische Therapie gibt es nicht, an Impfstoffen wird gearbeitet.


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Krim-Kongo-Virus

Das Krim-Kongo-Fieber wird vom Krim-Kongo-Fieber-Virus ausgelöst. Das (-)ssRNA-Virus gehört aufgrund des Übertragungsweges zur Gruppe der Arboviren. Erstmals wurde das Virus 1956 in Belgisch-Kongo (heute Demokratische Republik Kongo) aus menschlichem Blut isoliert. Die Erkrankung „Hämorrhagisches Krim-Fieber“ war schon länger bekannt. In den 1940er Jahren sind Erkrankungsfälle auf der Krim (Ukraine) dokumentiert, wahrscheinlich hat es in Zentralasien schon seit Jahrhunderten sporadische Krankheitsfälle gegeben. Aktuell wurde die Krankheit im Sommer 2006, als in der türkischen Provinz Corum (Schwarzmeerregion) mehrere Todesfälle aufgrund von Krim-Kongo-Fieber gemeldet wurden. Im Zeitraum April-Juni 2006 wurden einige Dutzend Betroffene behandelt. Im Juni starben dort erneut 3 Personen innerhalb weniger Tage. Im Juni 2008 wurden erstmals auch in der Gegend um die Urlauberstadt Antalya am Mittelmeer Patienten mit Verdacht auf Krim-Kongo-Fieber behandelt. Nach Angaben des türkischen Gesundheitsministeriums waren 2008 bis zu diesem Zeitpunkt bereits 23 Menschen am Krim-Kongo-Fieber gestorben.

Die Inkubationszeit schwankt zwischen 1-13 Tagen. Die Symptome setzen plötzlich ein: Fieber (über 5-12 Tage konstant, biphasischer Verlauf), Schüttelfrost, Reizbarkeit, Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen. Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Typisch sind eine Gesichtsrötung und ein Gesichtsödem, Bindehaut- und Rachenrötung. Bei einem Teil der Erkrankten stellt sich als Komplikation ab dem 3.-5. Tag eine hämorrhagische Verlaufsform ein: Darmblutungen, Bluterbrechen (Hämatemesis), Hautblutungen (bis hin zu Ekchymosen, kleinflächigen Blutungen), hämorrhagische Diathese. Die Sterblichkeit ist abhängig vom Virusstamm und beträgt zwischen 2 und 50 Prozent. Man schätzt, dass in den Staaten der ehemaligen UdSSR etwa jeder fünfte Fall mit hämorrhagischen Symptomen tödlich verläuft.


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H5N1-Virus

Vogelgrippe H5N1 ist die umgangssprachliche Bezeichnung für eine Viruserkrankung der Vögel, hervorgerufen durch das Influenza-A-Virus H5N1. Wie alle anderen durch Influenza-Viren verursachten Geflügelkrankheiten ist die Vogelgrippe bei in Gefangenschaft gehaltenen Vögeln eine anzeigepflichtige Tierseuche und bei Wildvögeln eine meldepflichtige Tierkrankheit. In Einzelfällen sind die Viren in den vergangenen Jahren auch auf Säugetiere und auf Menschen übertragen worden, die Erkrankung ist damit eine sogenannte Zoonose.

Übergänge des A/H5N1 von Geflügel auf den Menschen sind derzeit sehr selten, enden aber im Falle einer Erkrankung häufig tödlich. Gefährdet durch A/H5N1 sind vor allem Personen mit intensivem Kontakt zu infizierten Tieren, zum Beispiel beim Schlachten (Umgang mit Blut und Kot). So hatten alle Anfang 2006 in der Türkei an den Folgen einer H5N1-Infektion gestorbenen Kinder nach Angaben der WHO zuvor unmittelbaren Kontakt zu erkranktem Geflügel. Mehrere Übergänge von Mensch zu Mensch sind möglicherweise vorgekommen, konnten aber nicht mit letzter Sicherheit nachgewiesen werden. Laut Friedrich-Loeffler-Institut besteht bei Brauchwasser aus Regenwasser-Nutzungsanlagen und in Badeseen generell ein allenfalls geringes Risiko der Übertragung von Viren. Dies wird u. a. damit begründet, dass beides auch bei der Verbreitung von bakteriell verursachten Magen-Darm-Erkrankungen keine epidemiologische Rolle spielt, obwohl im Vogelkot ständig solche potentiell pathogenen Bakterien vorhanden sind. Die Inkubationszeit des Virus A/H5N1 scheint länger als die 2 bis 3 Tage zu sein, die bei der „normalen“ Humangrippe zu beobachten sind. Von der WHO veröffentlichte Daten besagen, dass die Inkubationszeit zwischen 2 und 8 Tagen liegt; allerdings sind auch Fälle mit 17 Tagen Inkubationszeit beschrieben worden. Die WHO empfiehlt, im Rahmen von epidemiologischen Studien eine Inkubationszeit von 7 Tagen zu unterstellen. Viele Patienten mit einer H5N1-Infektion entwickelten schon in einem frühen Stadium eine Lungenentzündung. Gelegentlich entwickelten Patienten zusätzlich eine Nierenschwäche, die sich später bis hin zum kompletten Nierenversagen steigerte. Häufig jedoch stellte sich ein tödliches Lungenversagen ein, oder die Erkrankten starben an einem Multiorganversagen. Die relativ hohe Todesrate ist bei neuartigen Viruserkrankungen nicht ungewöhnlich und erklärt sich u. a. dadurch, dass dieses Virus einerseits noch nicht an den Menschen angepasst ist und andererseits der Mensch so gut wie keine Abwehrkräfte gegen diesen Virussubtyp besitzt. H5N1 schafft es bei uns auf Platz der tödlichsten Viren der Welt.


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Lassa-Virus

Das Lassafieber ist eine meldepflichtige Erkrankung und gehört zu den viralen hämorrhagischen Fiebern, es wird durch den Lassa-Virus ausgelöst. Das Lassafieber wurde 1969 zum ersten Mal beschrieben. Zu dieser Zeit starb in Nigeria eine amerikanische Missionsschwester, eine weitere erkrankte und wurde zur Behandlung in die USA ausgeflogen. Das Virus wurde nach der Stadt Lassa im heutigen Bundesstaat Borno benannt, in der die erste Krankenschwester gearbeitet hatte. In New York City traten unter Wissenschaftlern, die das Virus isolierten, zwei Laborinfektionen auf, einer der Infizierten verstarb infolge der Erkrankung. Das Lassa-Virus wird durch die in afrikanischen Häusern weit verbreitete Natal-Vielzitzenmaus per Kontaktinfektion bzw. Schmierinfektion über die Ausscheidungen der Tiere auf anschließend vom Menschen verzehrte Lebensmittel übertragen. Daneben können die Erregerviren auch über Tröpfcheninfektion, Wundinfektion und durch Sekrete direkt von Mensch zu Mensch wie auch durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Vor dem Krankheitsausbruch – also während der Inkubationszeit – ist lediglich über das Blut eine Übertragungsmöglichkeit durch infizierte Menschen festgestellt worden. Bisher ging man von einem saisonalen Anstieg der Inzidenz während der Trockenzeit von Januar bis März aus. In Sierra Leone hingegen wurde ein Epidemiegipfel im Übergang zur Regenzeit (Mai bis November) beobachtet.

Die Inkubationszeit des Lassa-Fiebers beträgt zwischen 6 und 21 Tagen, meist jedoch 7 bis 10 Tage. Nach einem schleichenden Krankheitsbeginn mit Abgeschlagenheit, grippeähnlichen Muskel- und Gliederschmerzen, Übelkeit und Kopfschmerzen entsteht ein Dauerfieber (Kontinuafieber) von 40 °C. Ab dem 3. bis 7. Tag stellen sich zuerst Entzündungserscheinungen im Rachen ein, später dann weißliche Plaques und Ulzerationen. Die Patienten sind stark allgemeinreduziert und apathisch. Die Halslymphknoten sind vergrößert und der Patient hat Schmerzen bei Druck auf den Lymphknoten. Ab dem 7. Tag entsteht oft ein fleckiger Hautausschlag mit kleinen, erhabenen Knötchen im Gesicht, am Hals und an den Armen beginnend, das sich dann auf den ganzen Körper ausbreitet. Um die gleiche Zeit treten kolikartige Bauchschmerzen auf, der Stuhl ist von breiiger Konsistenz bis hin zu Durchfall. Erbrechen ist aufgrund des schlechten Allgemeinzustandes möglich. Gelegentlich kommt es zur generalisierten Lymphknotenschwellung. Die Krise tritt zwischen dem 7. und 14. Tag ein. Die Nahrungsaufnahme ist wegen der Ulzerationen und Schwellungen erschwert; auch die Atmung kann beeinträchtigt sein. Die meisten Patienten weisen eine Hepato-Splenomegalie (Leber- und Milzvergrößerung) auf. Zur hämorrhagischen Diathese (Blutungsneigung) kommt es aufgrund der verminderten Gerinnungsfaktoren bei normaler Thrombozytenzahl und erhöhter Permeabilität der Kapillaren durch Wandschädigungen. Auf die Nierenbeteiligung weisen eine Proteinurie und Mikrohämaturie hin. Nach einer kurzen Entfieberung nach dem 5.–7. Tag kann es zu einem neuerlichen Fieberanstieg nach weiteren drei bis fünf Tagen kommen. Die Prognose ist ernst, und die Sterblichkeit liegt für Patienten bei etwa 15-16 %, bei schwangeren Frauen sogar bei etwa 30-50 %.


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Hanta-Virus

Die Gattung Hantavirus aus der Familie der Bunyaviridae umfasst einige weitere humanpathogenen Arten. Diese behüllten Einzel-Strang(−)-RNA-Viren [ss(−)RNA] verursachen je nach Virustyp verschiedene Erkrankungen. Dazu zählen schwere Lungenerkrankungen (Pneumonie), akutes Nierenversagen (Nephrotisches Syndrom) oder hämorrhagische Fiebererkrankungen. Die Viren sind weltweit verbreitet und treten auch in Mitteleuropa auf. Sie werden durch den Kot oder Urin infizierter Nagetiere (Mäuse und Ratten), der als Staub eingeatmet wird, auf den Menschen übertragen. Die infizierten Nagetiere selbst zeigen keine Krankheitssymptome. Die menschlichen Erkrankungen verlaufen unterschiedlich schwer. Während die in Mitteleuropa auftretenden Puumala- und Dobrava-Virus-Infektionen in weniger als 1 Prozent der klinisch auffälligen Fälle tödlich verlaufen, beträgt die Sterblichkeit bei den in Ostasien auftretenden Infektionen mit dem Hantaan-Virus und dem auf dem Balkan zu findenden Dobrava-Virus bis 5 Prozent und bei den amerikanischen Hantaviren (Sin-Nombre-Virus und anderen) etwa 30–40 Prozent. Der Name Hanta geht auf den Fluss Hantan in Südkorea zurück, an welchem in den 1950er-Jahren während des Koreakrieges mehr als 3.000 amerikanische Soldaten an einem ungewöhnlich starken Fieber mit anschließend häufigen Nierenversagen erkrankten. Erst 1977 gelang es durch Ho Wang Lee und andere, das bis dahin unbekannte Virus zu isolieren.

Die Übertragung geschieht durch verschiedene Nager, die mit dem Speichel, den Fäkalien und dem Urin (Virurie) große Mengen an Erregern ausscheiden. Bei den Nagern sind vor allem Mäuse, in Deutschland besonders die Rötelmaus, als Überträger festgestellt, die jedoch selbst nicht erkranken, auch wenn sie, einmal infiziert, lebenslang infektiös bleiben. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt sowohl durch Kontaktinfektion als auch durch orale, überwiegend jedoch durch respiratorische Aufnahme der Erreger durch die Atemwege, seltener durch Nagetierbisse. Eine typische Situation, bei der eine Übertragung mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit erfolgen kann, ist beispielsweise das Ausfegen einer im Winter nicht genutzten Hütte im Frühjahr. Generell sind vor allem Personen gefährdet, die in der Land- und Forstwirtschaft arbeiten oder sich viel in der Natur aufhalten. In Asien sind häufig Reisbauern betroffen. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist nur in einem einzigen Fall in Südamerika beschrieben worden. Die Inkubationszeit beträgt 5 bis 60 Tage.

Da Hantavirus-Erkrankungen in Deutschland erst seit 2001 meldepflichtig sind, liegen für die Erkrankungsraten aus früheren Jahren keine verlässlichen Daten vor. Etwa 1–2 Prozent der Bevölkerung weisen Hantavirus-spezifische Antikörper auf. Die Zahl der gemeldeten Erkrankungen liegt jedoch weit darunter, was zum einen darauf hinweist, dass die Infektion häufig ohne klinische Symptome abläuft, zum anderen aber auch bei Nierenschaden nicht immer an eine infektiöse Ursache gedacht wird. Mit 2017 gemeldeten Fällen gehörten Hantavirus-Infektionen im Jahr 2010 zu den fünf häufigsten meldepflichtigen Viruserkrankungen in Deutschland (nach Noroviren (140519), Rotaviren (54051), Hepatitis C (5301) und Influenza (3468)). Auffällig sind die jährlich großen Unterschiede der Erkrankungsfälle: Während 2007, 2010 und 2012 weit über 1000 Fälle gemeldet wurden, lagen die Fallzahlen in den übrigen Jahren stets unter 450. Im Jahr 2006 wurden sogar nur 72 Erkrankungen gemeldet.


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Ebola-Virus

Ebolafieber ist eine meldepflichtige Infektionskrankheit, die durch das Ebolavirus hervorgerufen wird. Die Bezeichnung geht auf den Fluss Ebola zurück, an dem das Virus zuerst aufgetreten ist. Die Erkrankung verläuft in 50 bis 90 % aller Fälle tödlich. Bis jetzt wurden noch keine erfolgreichen Therapien gefunden. In Deutschland ist die Erkrankung noch nie aufgetreten. Von Mensch zu Mensch wird das Ebolavirus bei direktem Körperkontakt und bei Kontakt mit Körperausscheidungen infizierter Personen per Kontakt- bzw. Schmierinfektion übertragen. Weiterhin ist eine Übertragung per Tröpfcheninfektion, durch Sexualverkehr und nach der Geburt möglich, wobei diese Übertragungswege jedoch bislang nur eine untergeordnete Rolle spielen. Da der aerogenen Transmission nur eine geringe Bedeutung zukommt, lassen sich durch geeignete Maßnahmen Ebolaepidemien relativ leicht eindämmen. Eine Übertragung von mit dem Ebolavirus infizierten, aber nicht erkrankten Tieren auf den Menschen ist in gleicher Weise und durch den Verzehr dieser als Reservoirwirte dienenden Tiere möglich. Hinsichtlich der Inkubationszeit sind verschiedene Angaben veröffentlicht worden. Im Allgemeinen wird sie mit 2 bis 21 Tagen angegeben. Nach Ablauf der Inkubationszeit treten Symptome ähnlich wie bei einer beginnenden Grippe auf. Dann folgen hämorrhagisches Fieber (hohes Fieber mit > 38,5 °C in Verbindung mit Blutungen), Leber- und Nierenfunktionsstörungen mit Ödemen, innere Blutungen, Blutungen ins Gewebe (blaue Flecken), blutiger Stuhl und Urin, Schockzustände und Kreislaufzusammenbrüche, Krämpfe und Lähmungserscheinungen und Übelkeit mit Erbrechen, Durchfall, Haut- und Schleimhautblutungen. Die Infektion breitet sich auf den ganzen Organismus aus und zerstört die kapillaren Blutgefäße. Insbesondere führen Blutungen im Magen-Darm-Kanal, der Milz und in der Lunge zum Tode. Das Ebola-Virus schafft es bei uns auf Platz der tödlichsten Viren der Welt.


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Marburg-Virus

Das Marburgfieber ist eine meldepflichtige virale Infektionskrankheit, die durch das Marburg-Virus ausgelöst wird. Das Reservoir, aus dem das Virus stammt, ist bis heute nicht zweifelsfrei bestimmt. Vermutlich ist der Überträger der Nilflughund, eine Fledermausart, die in Europa und Afrika vorkommt. Das Virus stammt vermutlich aus Zentralafrika. Sehr wahrscheinlich wurde es 1967 mit Versuchsaffen (Meerkatzen) aus Uganda in die Laboratorien des Pharmakonzerns Behringwerke im hessischen Marburg eingeschleppt. Die Folgeerkrankung, das Marburgfieber, trat zuerst bei den dort beschäftigten Laboranten auf, und das Virus wurde anschließend in der Tropenklinik von Marburg zum ersten Mal identifiziert. Daher hat es den Namen Marburgvirus erhalten. Das Fieber trat später auch in Frankfurt am Main und in Belgrad auf. Von den damals 31 Erkrankten starben sieben. Das Marburgvirus wird durch engen Kontakt mit Infizierten, insbesondere durch deren Körperflüssigkeiten und Ausscheidungen per Schmierinfektion bzw. Kontaktinfektion übertragen.

Die Viren befallen im menschlichen Körper die Auskleidung der Blutgefäße und bestimmte Immunzellen. Nach einer normalerweise drei bis neun, längstens aber 21 Tage dauernden Inkubationszeit treten die ersten unspezifischen Symptome auf, die den anfänglichen Krankheitsbildern von Malaria, Typhus oder Gelbfieber ähneln. Diese Symptome sind schwerer, wässriger Durchfall, Bauchschmerzen, Erbrechen, heftige Brust- und Lungenschmerzen, Halsschmerzen und Husten. Bei einem hohen Prozentsatz der Infizierten löst das Virus fünf bis sieben Tage nach Krankheitsbeginn hohes hämorrhagisches Fieber aus, das überwiegend den Magen-Darm-Trakt und die Lungen angreift. Darauf folgen in der Regel diverse Hämorrhagien. Die meisten Erkrankten sterben auch innerhalb der zuletzt genannten Zeitperiode. Die hohe Sterblichkeit dieser Erkrankung liegt bei mindestens 25–30 %, oft jedoch bei 70–80 %, und deutet wie beim Ebolavirus darauf hin, dass das Marburgvirus noch nicht an den Menschen angepasst ist. Die Schädigung seines Wirtes bis hin zu seinem Tod ist für ein Virus kein vorteilhafter Effekt, da es zur eigenen Vermehrung auf diesen Wirt angewiesen ist. Eine erfolgreiche Therapie nach Krankheitsbeginn ist nicht bekannt.