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Die gefährlichsten Berufe der Welt

Es gibt Berufe, bei denen die Arbeitnehmer regelrecht ihre Gesundheit und ihr Leben aufs Spiel setzen. Das britische Versicherungsunternehmen Churchill Insurance hat eine Liste der Berufe veröffentlicht, die besonders bedrohlich sind. Im Folgenden werden die zehn gefährlichsten Jobs vorgestellt und erklärt, was diese Berufe im Vergleich zu anderen Arbeiten so bedrohlich für die Arbeitnehmer machen


Zirkusartist

Der Zirkus ist ein Ort der Unterhaltung und des Nervenkitzels. Allerdings ist vieles von dem, was die Zuschauer in Staunen versetzt, eine Herausforderung des Schicksals. Denn sowohl ein Tierdompteur als auch ein Messerwerfer muss ein strapazierfähiges Nervenkostüm besitzen, um nicht durch eine falsche Bewegung lebensgefährliche Verletzungen zu riskieren. Die am meisten gefährdete Berufsgruppe unter den Zirkusleuten stellen allerdings die Artisten dar. Jeden Tag riskieren diese Künstler ihr Leben dabei, atemberaubende Stunts und Kunststücke in schwindelerregenden Höhen zu vollziehen. Dabei kann auch eine jahrelange Erfahrung und ein tägliches Training nicht vor dem Risiko eines Unfalls schützen. So stürzten zum Beispiel im Mai 2014 gleich acht Akrobaten während einer Vorstellung in einem Zirkus in Amerika 13 Meter in die Tiefe. Zwar überlebten alle Künstler, zogen sich aber diverse Knochenbrüche zu. Weniger Glück hatte dagegen eine Artistin im legendären Cirque de Soleil. Im Juli 2013 stürzte die 31 Jahre alte Künstlerin bei einer Kampfszene 15 Meter tief, weil sich ein Drahtseil gelöst hatte, an dem sie befestigt war. Die Frau war sofort tot.



Holzfäller

Jedes Jahr werden zwischen drei und sechs Billionen Bäume gefällt. Der Großteil dient zum Befriedigen des steigenden Bedarfs an Holz, aber auch kranke oder von einem Unwetter beschädigten Bäume müssen gefällt werden, um andere Bäume zu schützen und die Umgebung abzusichern. Obwohl es auch für diese Arbeit mittlerweile Maschinen gibt, werden die meisten Bäume auf der Welt noch per Hand gesägt. Für die Holzfäller, die sich an die zu fällenden Bäume stellen müssen, bedeutet jeder Ast und jeder Stamm ein Risiko, das man kalkulieren muss, um nicht verletzt zu werden. Trotzdem kommt es immer wieder zu Unfällen, da auch bei der besten Kalkulation unterschiedliche Faktoren dafür sorgen können, dass ein Baum nicht so fällt, wie es gedacht ist. Weltweit beläuft sich die Zahl der Unfälle auf ein paar Hundert pro Jahr. Allein in Deutschland starben 2013 knapp ein Dutzend Holzfäller durch herabfallende Äste oder umfallende Baumstämme. Eine Vielzahl der Unfälle ereignete sich dabei bei Aufräumarbeiten nach einem Gewitter oder starken Regenfällen.


Gerüstarbeiter

Sie arbeiten in schwindelerregenden Höhen und werden dabei oft nur von ein paar Stangen und Brettern gehalten – Als Gerüstarbeiter darf man nicht nur keine Angst vor Höhen haben, sondern muss auch über ein gewisse Standhaftigkeit verfügen. Denn je mehr sich ein Gerüst in die Höhe erstreckt, desto instabiler wird es. Damit die Arbeiter ihrem Beruf aber auch nachgehen können und zum Beispiel Bretter, Steine und Werkzeug über das Gerüst transportieren können, müssen sie auf Hilfsmittel wie eine Sicherungsleine verzichten. Aber nicht nur die Höhe ist ein Gefahrenfaktor für Gerüstbauer. 2011 starb ein Arbeiter in Böbingen, nachdem er auf dem Gerüst vom Blitz getroffen wurde. Der Mann fiel zwei Meter in die Tiefe und war sofort tot. Im März 2014 fiel ein Arbeiter in Münchwilen rund fünf Meter ab und verstarb. 2009 fiel ein Arbeiter in München so unglücklich von einem Gerüst in München, dass er auf eine Metallstange fiel, die sich 35cm tief in seinen Unterleib bohrte. Erstaunlicherweise überlebte der Mann den Unfall allerdings und die Stange konnte im Krankenhaus entfernt werden.



Dachdecker

Wie auch die Gerüstbauer müssen Dachdecker schwindelfrei sein, um ihre Arbeit erledigen zu können. Allerdings ist nicht die Höhe, sondern häufig die Witterung der Grund für Verletzungen und Unfälle. Denn ein Dachdecker ist darum bemüht, ein Dach so schnell wie möglich fertig zu stellen. Darum arbeiten die Leute auch noch weiter, wenn es bereits angefangen hat zu regnen oder zu stürmen. Dabei steigt aber auch das Risiko, dass die Arbeiter auf nassem Untergrund wegrutschen, von einer starken Windböen aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Zwischen 2005 und 2014 starben allein in Deutschland über zwanzig Dachdecker bei arbeitsbedingten Unfällen. Viele Unfälle waren auf Stürze vom Dach zurückzuführen, aber auch herunterfallende Schindeln oder Werkzeug sorgt häufig für schwere Verletzungen.



Polizeibeamter

Als Polizist wird man für den Umgang mit der Waffe geschult und trainieren für den Ernstfall. Trotzdem kommt es immer wieder zu Situationen, bei denen Polizisten im Einsatz verwundet oder getötet werden. Bei den Ausschreitungen in Hamburg im Dezember 2013 wurden insgesamt 120 Polizeibeamte von Demonstranten verletzt. In Leipzig starben 2013 zwei Polizisten, als sie bei einem Unfall auf der A14 Hilfe leisten wollten und von einem unachtsamen Fahrer überfahren wurden. In anderen Regionen der Welt leben Polizisten aber noch wesentlich gefährlicher. So wurden im August 2013 26 Polizeibeamte Opfer eines Hinterhalts in Ägypten und starben. 2010 kamen zwei Polizisten bei einem Selbstmordattentat im Nordkaukasus ums Leben. Am gefährlichsten ist der Polizei-Beruf allerdings in Juarèz in Mexiko. Die Stadt, die früher zu El Paso, Texas gehörte, gilt als größter Drogenumschlagplatz der Welt. Schießereien zwischen Polizisten und Mitgliedern der Drogenkartelle gehören zur Tagesordnung. Darum zählen die Polizeibeamten, die dort arbeiten müssen, zu den Gefährdetsten, aber auch zu den Besten ihres Faches.



Pilot

Obwohl das Flugzeug als eines der sichersten Verkehrsmittel der Welt gilt, ist der Beruf des Piloten trotzdem gefährlich. Die durchschnittliche Sterberate für Piloten liegt bei knapp 4%. Das gilt allerdings nur für die Männer und Frauen, die im Cockpit von normalen Personenmaschinen sitzen. Kampfflieger und Privatpersonen werden in die Berechnung der Sterberate nicht miteinbezogen. Dabei müssen gerade Kampfpiloten Flugzeuge navigieren, die nicht nur um ein vielfaches schneller und wendiger sind, sondern im Ernstfall auch mit scharfen Waffen ausgerüstet sein müssen. 2013 verunglückte ein Kampfpilot in der Türkei, der die Kontrolle über seinen Jet verlor. In der Schweiz stürzte 2007 ein Pilot ab, als sein Tornado-Kampfjet gegen eine Felswand prallte. Aber auch normale Piloten riskieren bei jedem Flug ihr Leben. Denn immer wieder kann es durch technisches Versagen, durch menschliche Fehler oder durch die Einflüsse der unterschiedlichen Druckverhältnisse auf den Körper zu Problemen kommen. Piloten können ohnmächtig werden oder einen Hitzschlag erleiden oder sie reagieren in einer Stresssituation einfach nicht schnell genug. Das Ergebnis ist dabei immer gleich: ein Flugzeug stürzt ab. Nur in den wenigsten Fällen kann ein Pilot so einen Absturz überlegen, da es in Personenmaschinen auch – im Gegensatz zu Kampfjets – keine „Fluchtmöglichkeit“ wie einen Schleudersitz für die Piloten gibt.



Hochseefischer

Im offenen Meer zu arbeiten ist gleichermaßen stressig als auch gefährlich. Denn das Meer ist unberechenbar und trotz aller Technik zur Beobachtung klimatischer Veränderungen geraten Hochseefischer regelmäßig in Unwetter. Bei zunehmendem Wellengang müssen die Männer an Bord die Ladung sichern und das Schiff gegen das Wetter absichern. Dabei passiert es schnell, dass einzelne Fischer von einer hohen Welle erfasst und von Bord gerissen werden. Andere Risikofaktoren sind dagegen die Takelage oder frei schwingende Bauteile des Schiffes. Häufig werden nur einzelne Personen verletzt oder gehen über Bord. Schiffsunglücke wie der Untergang der „München“ 1963 sind dagegen eher die Ausnahme. Damals starben 27 Besatzungsmitglieder vor Grönland. Die geringen Temperaturen des Eiswassers machten es unmöglich, in Sicherheit zu schwimmen, sodass die Fischer ertranken.



Feuerwehrmann

Sie riskieren ihr Leben im Kampf gegen eine Naturgewalt. Feuerwehrmänner sind sich bei jedem Brand der Gefahr bewusst, in die sie sich begeben. Trotzdem ist die Zahl der schweren Verletzungen und Todesfälle hoch. Nicht nur das Feuer selbst, sondern auch instabile Umgebungen und starker Rauch sind große Risiken für das Leben der Männer und Frauen, die bei einem Brand ausrücken müssen. In Belgien kamen beispielsweise zwei Feuerwehrmänner im Mai 2014 ums Leben, als sie bei der Rettung eines Schwans von den Fluten mitgerissen wurden. Im Juli 2013 starben 19 Feuerwehrmänner bei einem Buschfeuer in Arizona, als sie eigentlich einen Fluchtkorridor für eventuell eingeschlossene Zivilisten vorbereiten wollten. Das größte Unglück ereignete sich allerdings am 11. September 2001, als 121 Feuerwehrmänner starben, während sie versuchten, Überlebende aus dem World Trade Center zu retten. Das Gebäude war ein Ziel eines Terroranschlags gewesen und die beiden Türme drohten einzustürzen, sodass die Feuerwehrleute schnell vorrücken mussten. Als die Türme dann nachgaben und zusammenbrachen, wurden die meisten Feuerwehrmänner in den Trümmern begraben.



Soldat

In Krisengebieten wie dem Irak oder Afghanistan kommt es jeden Tag zu Konflikten, in die Soldaten aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt involviert sind. Die Gefahr, angeschossen zu werden oder durch herumfliegende Kleinteile verletzt zu werden, ist entsprechend hoch. Aber auch außerhalb der Kampfhandlungen ist es für die Soldaten nicht sicher. Denn auch, wenn sie nur Hilfe leisten sollen, kann es für die Soldaten riskant sein. Die Mitglieder der sogenannten Kampfmittelbeseitigung haben beispielsweise die Aufgabe so viele der ca. 110 Millionen versteckter Sprengsätze, Landminen, Bomben und Blindgänger, die über die Welt verstreut sind, zu finden und unschädlich zu machen. Jeder Tritt muss da genau überlegt sein und hastige Bewegungen oder nervöse Hände sind völlig fehl am Platz. Egal, wo sie eingesetzt werden, riskieren die Soldaten ihr Leben. Zum Beispiel starben im Juli 2014 19 Soldaten in der Ukraine, als sie unter Raketenbeschuss gerieten. Der Irakkrieg hat bisher an die Leben von annähernd 5.000 amerikanischen Soldaten gekostet, über 33.000 Soldaten wurden verwundet. Die Konflikte in Afghanistan forderten bisher fast 3.000 tote Soldaten, die Zahl der Verletzungen beläuft sich in die 10.000. Die genaue Zahl der Opfer wird allerdings erst absehbar sein, wenn die Konflikte beendet sind.



Fensterputzer

Unglaublich, aber wahr – der gefährlichste Beruf der Welt ist der des Fensterputzers! Denn die Männer und Frauen, die für den richtigen Durchblick sorgen, haben nur selten den Luxus einer ausreichenden Absicherung. Nur in wenigen Ländern werden können die Putzer mit Plattformen zwischen den Stockwerken hoch und runter fahren. Diejenigen, die beispielsweise die „Shard“ in England putzen müssen, können lediglich auf eine Sicherungsleine setzen und müssen frei schwebend dann das Glas reinigen. Das ist aber gerade in den höheren Lagen schwierig, da dort andere Windgeschwindigkeiten als nahe dem Erdboden herrschen und die Fensterputzer auch bei heftigen Sturmböen arbeiten müssen. Noch schlimmer ergeht es den Menschen, die zum Beispiel in Indien, China oder Brasilien als Fensterputzer arbeiten müssen. Denn in diesen Gegenden haben die Putzer nicht einmal den Luxus einer Sicherungsleine. Sie müssen sich bei geöffnetem Fenster auf den Sims rauslehnen, um die Scheiben putzen zu können. Wenn sie dann von einer Windböe erfasst werden oder ausrutschen, haben die Fensterputzer so gut wie keine Chance und stürzen in die Tiefe. Die genaue jährliche Zahl der Unfälle ist zwar unbekannt, man geht aber davon aus, dass über 1000 Fensterputzer jährlich bei der Arbeit abstürzen. Nur die wenigsten überleben.