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Die 10 verrücktesten Restaurants der Welt

Von einem außergewöhnlichen Restaurant sprechen die meisten, wenn der Italiener besonders edel oder die Aussicht über die gesamte Stadt atemberaubend ist. Globetrotter sind schon anspruchsvoller und erzählen von beeindruckenden Restaurants unter Wasser, frostigen Höhlen in denen die Finger fast am Glas klebenbleiben oder total angesagten Lokalen, die nur einen Burger auf der Speisekarte haben und trotzdem jeden Tag ausgebucht sind. Wir verliehen das Prädikat „besonders“ für verrückte Restaurants, die so abgefahren sind, dass ein Baumhausrestaurant beinahe als einfallslos durchgeht.

Ninja Restaurant, New York

Am unscheinbaren Eingang laufen die meisten vorbei und selbst wer den Eingang gefunden hat, glaubt, dass er sich in der Tür geirrt hat. Dass das Restaurant von Außen nicht sichtbar ist, liegt an der Etage, denn nach Bestätigung der Reservierung werden die Gäste vom Ninja-Kellner abgeholt und mit dem Lift geht es eine Etage tiefer. Im Keller wurde ein kleines japanisches Dorf nachgebaut und die Tische sind in einzelnen Häuschen untergebracht. So eine Szene sieht man nicht einmal im themenverrückten Amerika. Durch die Einrichtung, die eher einem Zengarten gleicht, erschließt sich den Besuchern aber noch immer nicht das gesamte Ausmaß der Show und die Besonderheit, die einem geboten wird. Jeder Kellner ist nicht nur wie ein Ninja – samt Schwert – gekleidet, sondern verhält sich auch so. Die Speisekarte kommt mit lautem Gebrüll und weil sich die Ninjas sehr leise anschleichen, erschreckt das ziemlich. Ninja-Schreie inklusive Showkämpfe begleiten durch den gesamten Abend, sind aber nicht das Einzige. Spezielle Ninja-Menüs werden relativ aufwendig inszeniert, hüllen die Gänge in Nebel und kommen unter eindrucksvoller Zuhilfenahme der Schwerter auf den Tisch, was für jede Menge staunende Gesichter sorgt. Es ist der kunstvolle Gesamteindruck, die Kombination aus witzigen Einlagen und Körperbeherrschung und das angeblich beste Steak New Yorks.



Cereal Killer Café, London

Kulinarische Weltreise in Cornflakes – die nordirischen Zwillinge Alan und Gery versprechen das zumindest. 10 Jahre kann ein Gast täglich im Cereal Killer Café Frühstücksflocken essen und hat trotzdem nie das gleiche am Teller, pardon in der Schüssel. Wie das möglich ist? Über 120 Sorten Cerealien aus aller Welt und dazu 30 Sorten Milch ergeben 3600 verschiedene Kombinationsmöglichkeiten. Entstanden ist die Idee nach einer ausgiebigen Lokaltour als die Beiden der Hunger überkam und sie nur Pasta, Pizza oder Hotdogs fanden. Sie fanden es merkwürdig, dass in einem Land, in dem jährlich 60 Millionen Pfund mit Cerealien umgesetzt wurde, kein einziges Lokal das Nationalfrühstück verkaufte. Was ihrem Erfolg zusätzlich förderte, war die Tatsache, dass in London gerade Restaurants im Kommen waren, die auf ihrer Speisekarte nicht mehr als zwei Grundzutaten anboten. So viel Hipster, Retro und Kindheitserinnerungen auf einen Schlag führten dazu, dass sich vor dem Lokal lange Schlangen bilden und das von morgens um sieben bis abends um zehn. Dieses Konzept und der Run auf Cornflakes inspirierte aber auch andere und so können Londons Trendsetter in einer anderen Lokation nun Cornflakes-Sandwiches essen können. Geholfen hat den Zwillingen zusätzlich der Umstand, dass sie ihr Café in einem der ärmsten Viertel der Stadt eröffneten und die die Kritik eher dazu führte, dass die Massen in Scharen angerannt kamen. Mittlerweile kann nicht nur ganztags gefrühstückt, sondern auch der After-Work Cocktail genossen werden. Selbstverständlich in Form von im Mixer zerkleinerten Cornflakes samt Milch und Honig aus der Gummibärentube. Dazu vielleicht noch ein Frostieskuchen?



Titanic Theatre Restaurant, Williamstown

Zugegeben, Atmosphäre und Menü sind makaber, wird schließlich die Nacht des Untergangs der Titanic täuschend echt nachgespielt und auch der Speisesaal ist originalgetreu nachgebaut. Passagiere können wahlweise erster oder zweiter Klasse „reisen“. Stilvoll passende Kleidung ist ausdrücklich verlangt. Nicht selten wählen insbesondere Geburtstagsrunden daher 20er Jahre Kleidung und sind zeitlich nicht vom Servicepersonal zu unterscheiden. Im Gegensatz zu damals, speist der Kapitän nicht mit den noblen Passagieren am Tisch, sondern bringt Showeinlagen zum Besten und singt sich durch den Speisesaal. Das Motte ist in diesem Theater übrigens Gesetz und wer sich nicht an Kleidungsvorschriften oder Boarding Time hält, verpasst restriktive das Auslaufen des Hafens.



Count Dracula Club, Bukarest

Knoblauch bitte selbst mitbringen! Mitten in Bukarest gelegen, zeigt dieses Restaurant, wie Grad Dracula wohnte und speiste. Anfangs mag die Kerzenbeleuchtung an den Steinwänden noch romantisch erscheinen und amüsiert die Besucher eher, als dass sie Angst erweckt. Spätestens beim Eintritt in einen der sieben Themenbereiche erweckt es dann doch eher das Fürchten. Während des Verzehrs eines Mina`s Salates oder dem van Helsing Teller kommt fast keiner der Gäste umhin, über die Schulter zu blicken. Den Hardcorevampiren empfehlen wir die „Chapel“, die so gar nichts mit kirchlicher Harmlosigkeit zu tun hat. Bitte warm anziehen, denn die in diesem Raum beim Essen zusehenden Totenköpfe rufen kalte Schauer am Rücken hervor. Halloween-Feeling inklusive, nur echter und grusliger. Stammt die Farbe der dunklen Soße wirklich vom Rotwein? Dass sich zu Halloween Fans des grausamen und blutverrückten transsilvanischen Grafen hier wohlfühlen, ist einleuchtend – dass am Valentinstag jedoch sämtliche Plätze belegt sind, ist allerdings irgendwie ein Rätsel.



Barbie-Café Taipeh

Pinke Macarons sind noch das Normalste im ersten Barbie-Café der Welt. Taiwanesen lieben Themenrestaurants und so verwundert es wenig, dass Mattel die erste Lizenz an die dort ansässige Restaurantkette Sinlaku in Taipeh vergab. Anfang 2013 nach einer Investitionssumme von umgerechnet 1,2 Millionen Euro eröffnet, wähnt sich der Besucher alles durch eine rosarote Brille zu sehen. Nur, dass es sich nicht um eine Fata Morgana handelt, sondern tatsächlich so aussieht: Pinke Tapeten, pinke Stühle mit Schleifchen, Kellnerinnen in rosafarbigen Tüllröckchen. Nicht ein einziges Accessoire weicht in diesem Restaurant trotz beachtlicher Größe von 660m² vom Thema ab. Sogar der Milchschaum des Cappuccinos ziert das Konterfei der mittlerweile 50jährigen und nicht altern wollenden Blondine und wer zu seinem Kaffee gerne eine Torte kombiniert, wird auch hier nicht verschont: Auf der Cremetorte thront das Zuckergussexemplar. Zwar sollen die Verhandlungen zäh gewesen sein, aber Mattel brauchte Ersatz für das Barbie-Wonderland in China, das mangels Erfolg nach nur zwei Jahren wieder zusperren musste. Im Land des ungebremsten Wirtschaftswachstums wussten die Bewohner weder wofür Barbie steht noch wie sie genau aussah. Angesichts nicht ins Rollen kommen wollender Umsätze musste also dringend Ersatz gefunden werden und so ist nicht weiter verwunderlich, dass die Präsenz in der beliebtesten Shoppingmeile Taipehs gewählt wurde. Schließlich verkehren dort nicht nur Taiwanesen, sondern auch unzählige Touristen aus dem gesamten asiatischen Raum. Zwar betonen die Betreiber des Barbie-Cafés immer wieder, dass ihre Zielgruppe kleine Mädchen seien, aber das widerspricht dem Umstand, dass sich zum Einen Kalorienangaben in der Speisekarte befinden und zum Anderen vorwiegend Mode in Erwachsenengrößen und sogar Möbel verkauft werden. Ob die lebende Barbiepuppe, die Russin Valeria Lukyanova, die Pilgerstätte ihres großen Idols bereits besucht hat, ist hingegen nicht bekannt und ebenso wenig, wie viele Mädchen nach einem Selfie vor der überlebensgroßen Götzenabbildung an der Wand mit dem Essen aufhörten, um ihrem Idol zumindest figurmäßig ähnlicher zu werden. Wer hier allerdings hofft, seinen Märchenprinzen Ken zu finden, ist am Irrweg: Männer sind im Barbie-Café ausgesprochen selten bis gar nicht anzutreffen.



Dinner in the Sky, weltweit

Platz für bis zu 22 Personen, Menü auf Haubenniveau und weltweit buchbar – was daran besonders ist? Die dinierende Tafelrunde isst in 50 Metern Höhe. Nachdem alle Gäste Platz genommen haben, zieht ein Kran die illustre und hoffentlich schwindelfreie Runde in eine Höhe von 50 Metern. Küche samt Koch inklusive, denn die Zubereitung der warmen Gerichte erfolgt auf einem speziellen Griller ebenfalls weit über dem Erdboden. Aber nicht alles kann und wird so fest verankert, dass es nicht hinunterfallen kann. Weingläser, Besteck und Teller müssen trotz der außergewöhnlichen Location beweglich bleiben. Da kann es schon einmal passieren, dass ein Mokkalöffel zum Wurfgeschoss mutiert und schwere Gehirnerschütterungen verursacht. Wer nicht warten will, bis das besondere Restaurant in der Heimatstadt gastiert und noch dazu das nötige Kleingeld hat, kann das Eventteam auch eigens mieten. Nichts für schwache Nerven, aber doch „nur“ mit Freiluftatmosphäre hoch oben – deshalb Platz fünf.



Solar Villaseca, Vicuna

Gegrilltes Steak ohne typischen Grillgeruch? Für die Einen unvorstellbar, für die Anderen der Inbegriff nachhaltiger Wirtschaft und ökologische Nutzung in sämtlichen Lebensbereichen. Skurril ist der Anblick zugegebenermaßen schon etwas und der erste Eindruck lässt Besucher eher an die Miniaturversion einer Forschungsstelle für Kontaktaufnahme mit Außerirdischen denken. Wer nur mit Solarenergie kochen und grillen will, benötigt eben etwas mehr an Utensilien und die sehen so aus wie kleine Satellitenschüsseln und blenden wegen der vielen Alufolie die Augen. Vom Brot über Gemüse bis hin zum Steak wird alles ausschließlich mithilfe der Sonne gegart. Beliebt ist der gegrillte Ziegenkäse, eine Spezialität Chiles, wobei „gesolart“ die treffendere Bezeichnung wäre. Mit rund 10.000 Dollar Subventionsgelder von den Vereinten Nationen gelang es, ein Restaurant mit 24 Sitzplätzen zu errichten. Zwar könnte die Nachfrage, die vor allem aus Pauschaltouristen besteht, einiges mehr an Plätzen vertragen, ist aber logistisch einfach nicht bewältigbar. Schließlich braucht ein Eintopf bei normaler Zubereitung am Herd schon gute zwei Stunden – ausschließlich solarbefeuert rund das Doppelte. Wer die Hitze nicht gut verträgt und im Sommer gerne auf schattigen Terrassen diniert, sei gewarnt: Wo mit Sonne gekocht wird, sind Schirme kontraproduktiv. Einzige Alternative ist dann das Innere der schiefen, mit Stroh überdachten, Holzhütte.



Conflict Kitchen, Pittsburgh

Containerküche mit Selbstbedienung und Biergartenflair. Auf den ersten Blick nichts Besonderes und genauso wenig verrückt scheint auf den ersten Blick, dass die Speisekarte regelmäßig wechselt. Wie findet also dieses Lokal den Weg in unsere Wertung der zehn verrücktesten Restaurants der Welt? Programm ist, wie bereits der Name verrät, ein Konflikt und der bezieht sich nicht etwa auf kleine Proteste gegen die Lebensmittelindustrie, sondern auf die außenpolitischen Konflikte der USA. Richtig, serviert werden ausschließlich Gerichte aus denjenigen Ländern, mit denen die diplomatischen Beziehungen der Vereinigten Staaten, gelinde ausgedrückt, etwas unterkühlt sind. Aktuell finden sich auf der Speisekarte palästinensische Gerichte, die nordkoreanische ablösten. Dazu das Dauerthema Kuba und der Iran sowieso. Die praktische Containerbauweise ermöglicht zudem, dass die Außenfassade praktischerweise dem jeweiligen Land quasi über Nacht angepasst werden kann. Passenderweise stand „Afghanische Küche“ so eben nicht in Englisch auf den Scheiben, sondern in arabischen Schriftzeichen und Venezuela repräsentierten die Betreiber als Cacina del Conflicto. Nicht alle Kritiken und schon gar nicht die aus den betroffenen Ländern beschränken sich auf diplomatisch formulierte Verurteilungen mitsamt politisch korrekter Nichtfrequentierung. Obwohl Nachfrage und Besucherzahl eine Expansion samt Umzug in ein größeres Lokal durchaus zuließen, hält man in Pittsburgh strikt am Selbstbedienungskonzept fest und auch daran, dass nur bei einem Mitarbeiter durch ein winziges Guckfenster bestellt und das Essen durch dieses abgeholt werden kann. Bei einer der letzten Umklebeaktionen dürften wohl die herkömmlichen Scheiben durch Sicherheitsglas ersetzt worden sein und angesichts der amerikanischen Einmischerei in so ziemlich jedem Konfliktherd der Welt wird sich das in Zukunft wohl kaum ändern. Ebenso wenig, dass Ideen für neue Gerichte ausgehen.



Royal Dragon, Bangkok

Starlight Express auf asiatisch – weil der Weg zwischen Küche und Tisch mitunter 300 Meter beträgt, stattete man die Kellner einfach mit Rollschuhen aus. Mittlerweile mutierte diese praktische Lösung der großen Distanzen zum Markenzeichen und zusätzlich kamen Seilwinden hinzu, an denen die Kellner dampfende Töpfe jonglieren. Diese Show ist jedoch nichts anderes als die logistische Bewältigung der enormen Größe. Bis 2008 hielt das Royal Dragon mit 5000 Sitzplätzen auf einer Fläche von 16.000m² den Titel als größtes Restaurant der Welt. Noch heute ist man stolz auf diese Auszeichnung und präsentiert die Urkunde des Guinessbuchs der Rekorde gleich beim Eingang. Durch diesen strömen vorzugsweise die Teilnehmer geführter Reisegruppen, die mit Bussen scharenweise angekarrt werden. Anders könnte das Restaurant auch gar nicht gefüllt werden und es war bis zum heutigen Zeitpunkt trotz allen Medienrummels noch nie ausgebucht. Nicht einmal die einzigartigen und abwechslungsreichen Shows, bei denen mitunter Boxkämpfe zwischen den Tischen ausgetragen werden, schaffen es, dass die 650 Küchenmitarbeiter an ihre Grenzen stoßen. Nötig sind sie allerdings trotzdem, denn Asiaten sind berühmt für ihre Schnelligkeit, die sie auch beim Essen nicht ablegen und so schafft es die Crew, bis zu 3000 Essen pro Stunde zuzubereiten und an die Tische zu bringen. Europäische Besucher haben es da besser und schaffen es, das Flying Catering bis zum Ende zu verfolgen und während des Desserts noch Videos der Tanzeinlagen zu machen. Wir befinden: Unbeabsichtigte Darbietung eines Weltklassemusicals, chinesischer Nationalzirkus umgeben vom größten lebenden Seafoodangebot und das alles begleitet von rockenden Kampfsportlern bedeutet nicht nur megagroß, sondern auch megaverrückt.



Alcatraz E.R., Tokio

Ein Motto reicht nicht, um aus der Masse hervorzustechen – deshalb sind es bei unserem Gewinner in der Kategorie verrückteste Restaurants der Welt zwei im Namen und ein drittes wegen Speisekarte. Weil es für westliche Touristen doch nur sehr knapp an der Grenze des guten Geschmack vorbeischrammt, aber wegen der exzentrischen Vorlieben bei Japanern unverzichtbar ist, findet sich dieses jedoch nicht in den gängigen Reiseführern. Aber schön der Reihe nach: Um überhaupt erst in die Notaufnahme des Gefängnisses zu gelangen, muss an der Tür mittels Knopfdruck die eigenen Blutgruppe bekannt gegeben werden. Wer sich nicht traut, zwischen die Gitterstäbe zu greifen, hat Pech gehabt – die Tür funktioniert nur elektronisch. Drinnen angekommen, legt eine Kellnerin im Krankenschwesternoutfit Handschellen an und begleitet zum Tisch, der sich in einer Zelle befindet. Nachdem die Schuhe abgenommen werden, schließt sich die Tür und Kommunikation findet ausnahmslos durch die Gitterstäbe statt und das erst, nachdem der Gast an die Metallstäbe geklopft hat. Beim Studium der Getränke brechen die meisten Gäste in schallendem Gelächter aus. Kein Wunder, wenn dort neben Red Bull aus der Spritze ein Cocktail namens Vibrator-Spiel steht und der wird auch prompt mitsamt Spielzeug geliefert. Keine Sorge, er dient zum Durchmischen der Zutaten – ist aber echt. Krankenhaus und Gefängnis bedeuten aber auch, dass die Gerichte in Bettpfannen serviert werden. Womit wir bei der Speisekarte, besonderer Vorlieben der Japaner und dem dritten Motto wären: Gebratener Reis, der sich Boobs nennt und auch tatsächlich so aussieht, stellen die harmloseren Varianten der Gerichte dar. Verrückter geht es wohl kaum und deshalb ist das Alcatraz E.R für uns das verrückteste Restaurant der Welt.