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Die 10 teuersten Restaurants der Welt

Der Mensch ist, was er isst. Und manchmal auch im Restaurant. Dafür geben die Menschen auf der ganzen Welt pro Jahr in etwa 1.000 Milliarden Euro aus. Dabei muss es nicht immer Kaviar sein. Für die meisten Menschen bedeutet ein Restaurantbesuch Pizza beim Lieblingsitaliener oder Gyros beim Griechen. Wer es eilig hat, begnügt sich mit einer Currywurst auf die Hand oder Döner to Go. Wer aber einmal die Leichtigkeit des Seins genießen und mit den Reichen und Schönen dieser Welt Tisch an Tisch sitzen will, der braucht nur in einem der teuersten Restaurants der Welt zu reservieren. Allerdings muss er in der Regel eine lange Vorlaufzeit einplanen, was aber halb so schlimm ist. Es bleibt dann wenigstens Zeit genug, um einen zweiten oder dritten Job anzunehmen, damit beim Bezahlen nicht mit dem Trinkgeld geknausert werden muss.


Ithaa
Malediven

Wer ins Ithaa zum Essen geht, bekommt noch viel mehr als die gehobenen Gaumenfreuden geboten. Hier isst das Augen im wahrsten Sinn des Wortes mit, denn das Restaurant befindet sich unter Wasser. Im Ithaa heißt es für den Gast, mittendrin statt nur dabei zu sein. Ein bogenförmiges Dach aus Plexiglas reicht bis zum Fußboden. Das Dach selbst befindet sich zweieinhalb Meter unter der Wasseroberfläche. Beim 180 Grad-Panoramablick auf die Unterwasserwelt des Indischen Ozeans wird mancher sogar den Fisch auf dem Teller vergessen. Aber zwischen den bunten Fischschwärmen draußen und der maritimen Atmosphäre drinnen lässt es sich trotzdem hervorragend dinieren. Zumal die Küche durchaus mit dem Naturspektakel mithalten kann. Die Gäste zieht es jedenfalls aus aller Welt ins Ithaa. Wer mindestens vierzehn Tage im Voraus reserviert, hat sogar die Chance, einen der begehrten Tische zu ergattern. Traditionelle maledivische Küche mit westlichen Einschlägen gibt es als 5-Gänge-Menü für rund 235 Euro. Wer die Korallenpracht auch in der Nacht genießen will, hat dazu ebenfalls im Ithaa Gelegenheit. Für schlappe 10.000 US-Dollar pro Nacht wird das Restaurant in eine Suite umgewandelt. Ein echtes Schnäppchen, denn ein ausgiebiges Champagner-Frühstück ist im Übernachtungspreis inbegriffen.



Hotel de Ville
Genf (Schweiz)

Das Hotel de Ville ist eines der teuersten Restaurants der Welt und in der Schweiz eine Institution, die ein Inbegriff erlesener Speisen ist. Geführt wird das Haus, dessen Küche mit drei der begehrten Michelin Sternen ausgezeichnet ist, von Brigitte und Benoit Violier. Der Herr des Hauses arbeitet inzwischen seit knapp 20 Jahren im besten Restaurant der Schweiz. Bevor er an den Genfer See kam, hat er bei den berühmtesten französischen Köchen die hohe Kunst des Kochens erlernt. In einem edlen, aber unaufdringlichen Ambiente, darf der Gast auch à la Carte wählen. Violier kocht kunstvoll zur Freude des Gastes und weniger, um mit irgendwelchen hochtrabende Experimenten sein Ego zu befriedigen. In einer millionenteuren Küche, von der jeder Hobbykoch nicht einmal zu träumen wagt, kommen nur die allerbesten Produkte in den Kochtopf beziehungsweise auf den Teller. Nach Violiers Philosophie dürfen es lediglich drei Aromen sein, die ein Gericht beherrschen. Dieses Prinzip hat er von seinen Vorgängern Fredy Girardet und Philippe Rochat übernommen und, wie jeder gute Schüler, noch ein wenig verfeinert. In seiner Küche arbeiten 22 Köche nach dieser Vorstellung des Kochens, bei der der reine Geschmack erhalten bleibt. Fisch und Wild zählen zu den Leidenschaften von Violier. Und er achtet darauf, dass der Fisch seinen Fischgeschmack behält und Wild nach Wild schmeckt. Wer es ausprobieren will, muss für ein Menü etwa 235 Euro veranschlagen.



Noma
Kopenhagen (Dänemark)

In skandinavischen Ländern sind Alkoholika und Restaurantbesuche per se deutliche teurer als hierzulande. Das Restaurant Noma in Kopenhagen glänzt mit zwei Michelin-Sternen und nimmt unter den teuersten Restaurants der Welt den 8. Platz ein. Gleich dreimal hintereinander wurde das Noma vom englischen „Restaurant Magazine“ zum „besten Restaurant der Welt“ ernannt. Für die Küche zeichnet René Redzepi verantwortlich. Dem Küchenchef gelingt eine Mischung, die offenbar beim Publikum gut ankommt. Er arbeitet nach dem Motto: Das Alte nicht verachten, das Neue nicht ignorieren. Aus dieser Küchenphilosophie entstehen Gerichte, die einerseits einen avantgardistischen Touch haben, andererseits ihre skandinavische Tradition nicht verstecken. Fast vergessene Zutaten spielen unter anderem bei der Zubereitung eine Rolle. Die Feinschmecker in aller Welt reden vom „Noma-Geschmack“, den René Redzepi stets in gleicher Qualität auf den Teller zaubert. Wer einen Besuch in der dänischen Hauptstadt plant und sich persönlich vom erlesenen Geschmack der Speisen im Noma überzeugen will, sollte rechtzeitig einen Tisch reservieren. Meist ist das Restaurant über Monate ausgebucht. Für Redzepis kreative Fischkreationen, die mit Gemüse und Kräutern aus der Region zubereitet werden, müssen etwa 250 Euro pro Person veranschlagt werden. Neben offenen Weinen können die vom Haus empfohlenen Weine zum Essen geordert werden. Da sind leicht noch einmal 250 Euro zusammengetrunken.



L’Arpège
Paris (Frankreich)

Platz sieben des Rankings führt nach Paris, wo die Genießer mit dem L’Arpège ein typisch französisches Restaurant entdecken können. Die Tische sind eng gestellt, um den vielen Anfragen gerecht zu werden. Das schafft in den Räumen, die mit Lalique-Glaselementen strukturiert sind, eine familiäre Atmosphäre. Dazu trägt auch das Personal bei, das den Gästen relativ leger begegnet. In dieser Hinsicht hebt das Pariser Restaurant sich von anderen Restaurants dieser Kategorie ab. Hier gibt es keine arrogante Ober, die auf den Gast einschüchternd wirken. In der Küche bevorzugt der Chef und Besitzer des L’Arpège Gemüse. Alain Passard darf sich Drei-Sterne-Koch nennen und hat für Vegetarier ein abwechslungsreiches Angebot. Wer es lieber fleischig mag, ist zum Beispiel mit dem Bresse-Huhn gut beraten. Vor allem aber mag Passard Kaviar zum Gemüse. In dieser Kombination kostet ein 9-Gänge-Menü über 300 Euro. Wer einen guten französischen Rotwein zu schätzen weiß, wird auf der Weinkarte kein Tröpfchen unter 50 Euro finden. Zwei Menüs mit Wein und bescheidenen zwei Glas Champagner ergeben so locker 1.000 Euro für einen Abend im L’Arpège.



Solo per Due
Vacone (Italien)

Winzig, aber teuer. So könnte das Solo per Due in Vacone umschrieben werden. Das Restaurant liegt bei den teuersten Restaurants in der Welt auf dem ehrenvollen 6. Platz. Mit „winzig“ sind nicht die Portionen gemeint. Das Solo per Due selbst ist ein Winzling unter den Gourmet-Tempeln. Mehr als zwei Personen finden darin, wie der Name des Restaurants schon ausdrückt, keinen Platz. In der Relation zum 250-Seelen-Dorf Vacone ist das Platzangebot aber durchaus angemessen. Das exklusive Zwei-Personen-Restaurant sollte daher die erste Adresse für alle Verliebte sein. Bei regionaler Küche, italienischen Weinen und Kerzenlicht ist wahrscheinlich jedem Heiratsantrag eine positive Resonanz beschieden. Eine Statistik über erfolgreiche Heiratsanträge wird allerdings nicht geführt. Insider vermuten, dass die Erfolgsliste länger ist als die Warteliste. Ein Menü im kleinsten Restaurant der Welt gibt es ab 300 Euro pro Person. Die uneingeschränkte Aufmerksamkeit des Personals kann dem Gast auch bei voller Auslastung sicher sein. Zusätzliche Dienstleistungen wie Feuerwerk oder ein außergewöhnlicher Blumenschmuck können hinzugebucht werden. Manchen Männern wird es vielleicht gefallen, einen Ferrari zu mieten, mit dem er die zukünftige Ehefrau von zu Hause abholen kann.



Masa
New York (USA)

Auch in New York, der Metropole an der Ostküste der Vereinigten Staaten, kann der Mensch sein Geld beim Essen verschwenden. Das Restaurant Masa hat eine Vorliebe für Sushi-Spezialitäten entwickelt. Und die sind vom Allerfeinsten. In Zeiten, in denen Sushi ein Teil der Asia-Schnellimbiss-Kultur geworden ist, zelebrieren die Köche im Masa die japanische Kochkunst auf höchstem Niveau. Der Küchenchef Masa Takayama lässt es sich nicht nehmen, die Gäste persönlich zu begrüßen. Maximal 26 Personen kann er bewirten, die einen der begehrten Tische mindestens einen Monat im Voraus buchen müssen. In dem minimalistisch eingerichteten Restaurant ist kein Platz für Schnickschnack. Musik, Farben oder gar Fenster sind hier verpönt. Ein Dunkelrestaurant ist es trotzdem nicht, eher ein Ort der gutes Essen und fernöstliche Gelassenheit verknüpft. Der Gast darf sich auf die exklusiven Zutaten freuen, die jeden Tag aus Japan eingeflogen werden. Wer einmal im Leben einen giftigen Kugelfisch verzehren will, kann im Masa sein Glück riskieren. Der Preis für das kulinarische Abendessen schlägt mit 400 Euro pro Person zu Buche.



Alain Ducasse au Plaza Athénnée
Paris (Frankreich)

Wer gerne einmal mit der Familie essen geht und dabei auch den preiswerten Kinderteller „Schwarzer Pirat“ oder „Rote Zora“ zu schätzen weiß, der kann sich vielleicht für das Restaurant Alain Ducasse au Plaza Athénnée begeistern. Die sprichwörtliche Kinderfreundlichkeit der Franzosen wird hier mit einem Menü für die Kleinen zum Ausdruck gebracht. Für schlappe 120 Euro pro Kind, die Cola oder der Bio-Apfelsaft nicht mitgerechnet, kommt in dem Pariser Restaurant die ganze Familie auf ihre Kosten. Der Drei-Sterne-Spitzenkoch Alain Ducasse schafft es Jahr für Jahr, für seine Kreationen von den Kritikern die Höchstpunktzahl zu erhalten. Anscheinend gelingt es im stets aufs Neue, „den Geschmack der Natur zu enthüllen“. Unter all den Spitzenköchen gilt Alain Ducasse als der Perfektionist schlechthin. Diesen Perfektionismus gibt es nicht zu Dumpingpreisen und erst recht nicht umsonst. Wer die Drei-Sterne-Küche ausprobieren will, muss für ein Menü etwa 400 Euro kalkulieren. Das Alain Ducasse au Plaza Athénnée schafft es mit dieser Preisgestaltung auf Platz 4 des internationalen Rankings.



Kitcho
Kyoto (Japan)

Kenner bezeichnen die Menüs, die im Kitcho in Kyoto gezaubert werden, als „Kochkunstwerke“. Unter den Top Ten der teuersten Restaurants nimmt es mit Rang drei einen Spitzenplatz ein. Beim Menü bleibt dem Gast keine Wahl. Er muss sich auf das einlassen, was für ihn in der Küche zusammengestellt wird. Und dort sorgt Kunio Tokuoka für das leibliche Wohl der Gäste. Der Drei-Sterne-Koch ist der Enkel des Gründers Teiichi Yuki. Von Yuki wurde er auch in die japanische Kochkunst eingewiesen. Gourmets behaupten, das Essen im Kitcho sei nicht von dieser Welt. Die Menüs werden in der Tradition des japanischen Kaiseki zubereitet. Auf diese Weise wird der Gast auf eine kulinarische Reise voller Gaumenfreuden geführt. Damit die Vorfreude beim Essen nicht in Enttäuschung umschlägt, bietet das Restaurant einen besonderen Service. Schon bei der Reservierung wird der Gast gebeten, die Speisen zu nennen, die er absolut nicht mag. Bleibt noch zu erwähnen, dass der Preis pro „Kochkunstwerk“ bei etwa 400 Euro liegt. Für den aufmerksamen und zugleich diskreten Service muss nicht extra gezahlt werden. Das gilt auch für das ausgesuchte Ambiente im japanischen Stil, der allerdings Menschen mit Rückenproblemen weniger begeistern wird.



The Krug Room
Hongkong

Im Restaurant The Krug Room in Hongkong schwört der Sternekoch Uwe Opcensky auf die molekulare Küche. Der Gourmet-Tempel in der chinesischen Stadt mit Autonomiestatus bietet lediglich zwölf Gästen Platz und öffnet auch erst, wenn genügend Kundschaft reserviert hat. Wer vor verschlossener Tür steht oder keinen Tisch bekommen hat, kann sich ins preiswertere und größere Mandarin Grill+Bar begeben, das zum The Krug Room gehört. Uwe Opcensky beschreibt seinen Kochstil als „progressive Küche“. Der Gast kann zwischen zehn bis vierzehn Gängen wählen. Üblich sind 14 Gänge, von denen jeder für sich eine kulinarische Komposition darstellt. Zum Essen wird der weltberühmte Krug-Champagner getrunken. Die Marke wurde 1843 in Reims von dem Mainzer Johann-Joseph Krug gegründet. Ohne das edle Getränk muss für das Menü pro Person 450 bis 500 Euro hingeblättert werden.



Sublimotion
Ibiza (Spanien)

Unangefochten den ersten Platz im Ranking der teuersten Restaurants der Welt nimmt das Sublimotion ein. Wer in dieser Kombination aus realer und virtueller Welt das Essen genießen will, muss sehr tief in die Tasche greifen. Progressiv wie die Preise ist nämlich das Konzept, das der Sternekoch Paco Roncero sich ausgedacht hat, mit dem er reiche Gäste anlocken und beeindrucken will. Im Sublimotion auf Ibiza in Saint Jordi, das am 1. Juni 2014 eröffnet wurde, werden die Tische und Wände als Screens und Projektionsflächen genutzt. Farben und Licht auf den Tellern sind Teil der Inszenierung, die den Gast in die entsprechende Stimmung versetzen soll. Zu diesem Zweck hat Paco Roncero eine Einsatzzentrale mit mehreren Computern errichten lassen. Von hieraus wird die Kundschaft bei jedem Gang mit Licht- und Farbeffekten stimuliert. Die Zahl der Gäste ist auf maximal zwölf begrenzt. Der Koch verspricht, dass bei dem Spektakel alle Sinne angesprochen werden. Die Küche ist von der Molekularküche beeinflusst. In der gehobenen Gastronomie bleibt in der Regel auf dem Teller noch viel Platz, um beim Essen das Dekor des Porzellans zu bewundern. Roncero setzt auf eine andere Strategie. Zwar belässt er es bei den dekorativen Appetithäppchen, die tischt er aber gleich mehrfach auf. Natürlich in verschiedenen Variationen. So fügt sich ein 20-Gang-Menü zusammen, für das dann auf der Rechnung 1.500 Euro ausgewiesen sind. Für diese Summe, so sollte man meinen, müsste jeder satt werden. Der Durst ist allerdings noch nicht gestillt.