Die Liste der reichsten Menschen der Welt wird seit 1998 vom amerikanischen Wirtschaftsmagazin Forbes veröffentlicht. Es gibt immer wieder Änderungen in der Liste. Wir haben für Sie die aktuellste Liste aufgeführt. Sämtliche darin enthaltenen Beträge sind in US-Dollar. Hier sind die 10 reichsten Menschen der Welt:
Bernard Arnault
Frankreich
Vermögen: 29,0 Milliarden $
Bernard Jean Étienne Arnault (Geb. 5. März 1949 in Roubaix) ist ein französischer Unternehmer. Er ist mit einem geschätzten Vermögen von 29 Milliarden US-Dollar die zweitreichste Person Frankreichs sowie einer der reichsten Europäer. Der studierte Ingenieur ist seit 1985 Mehrheitseigner der Christian Dior S.A. und seit 1989 PDG des Luxusgüter-Konzerns LVMH, zu dem unter anderem Marken wie der Lederartikel-Hersteller Louis Vuitton, der Champagner-Fabrikant Moët & Chandon und der Cognac-Hersteller Hennessy gehören. Über seine Holding Groupe Arnault besitzt er 70,4 % der Anteile der Firma Christian Dior sowie über eine Tochtergesellschaft und eigenen Aktienbestand insgesamt fast 47 % der Aktien von LVMH (mit über 64 % der Stimmrechte). Er ist zudem Eigentümer der Wirtschaftszeitung Les Échos. Bernard Jean Étienne Arnault wurde als Sohn von Jean Arnault und Marie-Jo Savinel geboren. Sein Vater betrieb ein Immobiliengeschäft. Nach dem Besuch des Gymnasiums schrieb sich Arnault an der École Polytechnique in Paris für Ingenieurwissenschaften ein. Er trat nach Abschluss der Studien 1971 in das väterliche Unternehmen Ferret-Savinel ein. 1973 heiratete er Anne Dewavrin, von der er sich später jedoch wieder trennte. Er hat mit ihr zwei Kinder, Delphine und Antoine. Von 1978 bis 1984 fungierte Arnault als Präsident des Unternehmens. Großen Erfolg hatte Arnault mit dem Bau von Ferienwohnungen an der Côte d’Azur. Nachdem 1981 die Sozialisten Frankreichs unter François Mitterrand an die Macht des politischen Systems kamen, ging Arnault nach Amerika. Dort setzte er diesen Erfolg mit Ferienwohnungen – beispielsweise in Palm Beach – fort. 1984 kehrte Arnault aus den USA zurück. Im folgenden Jahr trat er erstmals als Unternehmer mit seiner Holding Financière Agache (später: Groupe Arnault) ins öffentliche Bewusstsein, als er den angeschlagenen Textilkonzern Boussac/Saint-Frères, zu dessen Tochterfirmen auch das Modeunternehmen von Christian Dior gehörte, übernahm. Er sanierte das Unternehmen und verkaufte einen großen Teil. Anfang 1987 war Arnault maßgeblich am Aufstieg von Christian Lacroix beteiligt, den er ins Modegeschäft brachte. Im selben Jahr kaufte er die Firma Celine auf, die sich auf Lederluxusartikel spezialisiert hatte. Gegen Ende der 1980er Jahre erwarb Arnault zunehmend Anteile der französischen Holding-Gesellschaft LVMH, in der sich das Luxuslederwaren-Unternehmen Louis Vuitton und der Spirituosen- und Parfüm-Hersteller Moët-Hennessy verbunden hatten. Als Unterstützer für den stellvertretenden Präsidenten Henry Racamier eingesprungen, hatte Arnault ein eigenes Interesse am Konzern. 1989 erlangte Arnault zusammen mit der Investmentbank Lazard Frères und dem britischen Spirituosen-Giganten Guinness die Anteilsmehrheit bei Moët Hennessy Louis Vuitton (LVMH) und wurde gegen den Willen der Vuitton- und Hennessy-Familienmitglieder Präsident des Konzerns. Bernard Arnault ist seit 1991 in zweiter Ehe mit Hélène Mercier verheiratet, mit der er seine drei Kinder Alexandre, Frédéric und Jean hat.
Liliane Bettencourt
Frankreich
Vermögen: 30,0 Milliarden $
Liliane Bettencourt (* 21. Oktober 1922 in Paris als Liliane Henriette Charlotte Schueller) ist die Haupt-Anteilseignerin am Kosmetikkonzern L’Oréal, reichste Frau der Welt und Inhaberin des größten Vermögens in Frankreich. Mit einem Vermögen von 30 Milliarden US-Dollar steht sie auf Platz 9 der reichsten Personen der Welt. Die einzige Tochter von Eugène Schueller, dem Gründer von L’Oréal, heiratete 1950 den französischen Politiker André Bettencourt (1919–2007). Sie haben eine Tochter, Françoise Bettencourt-Meyers, die mit Jean-Pierre Meyers verheiratet und als Mitglied im Aufsichtsrat von L’Oréal tätig ist. Liliane Bettencourt erbte ihr Vermögen 1957 nach dem Tod ihres Vaters. Sie besitzt 27,5 % an dem Unternehmen, der Nestlé-Konzern besitzt 26,4 %. Der Rest wird auf dem freien Aktienmarkt gehandelt. Über die Jahre hinweg wurden verschiedene Vereinbarungen getroffen, um diese Besitzverhältnisse konstant zu halten. Bis 2004 geschah dies auf dem Umweg über eine Beteiligungsgesellschaft namens Gesparal. Die Familie Bettencourt lebt in Neuilly-sur-Seine und gilt als öffentlichkeitsscheu. Teilweise wird dies auf die politische Kontroverse zurückgeführt, die von der politischen Verstrickung ihres Vaters mit einer rechtsradikalen Splitterpartei und mit dem Vichy-Regime in den 1930er- und 1940er-Jahren herrührt. Im Dezember 2008 wurde bekannt, dass Liliane Bettencourt zwischen 2001 und 2007 knapp eine Milliarde Euro in Form von Gemälden, Immobilien, Schecks und Lebensversicherungen an den französischen Fotografen François-Marie Banier verschenkt hat. Sie hatte Banier ursprünglich auch zum Erben eingesetzt. Wie im September 2010 bekannt wurde, hat sie seinen Erbenstatus mittlerweile wieder aufgehoben. Am 1. Dezember 2009 beantragte ihre Tochter, die Mutter unter Vormundschaft zu stellen. Im Sommer 2010 geriet Bettencourt in die Schlagzeilen, als Vorwürfe in den Medien von illegalen Parteispenden an Präsident Nicolas Sarkozy und an Arbeitsminister Éric Woerth aufkamen. Dies führte zur Bettencourt-Affäre. Im Dezember 2010 wurde bekanntgegeben, dass Liliane Bettencourt sich mit ihrer Tochter Françoise Bettencourt-Meyers ausgesöhnt habe. Françoise werde alle von ihr angestrengten gerichtlichen Verfahren zurückziehen, insbesondere die Anzeigen gegen François-Marie Banier. Liliane Bettencourt gewährte dem Schwiegersohn Jean-Pierre Meyers und den Enkeln mehr Macht in der Familienholding, die fast ein Drittel der L´Oréal-Aktien verwaltet. Im Gegenzug werde ihr Vermögensverwalter de Maistre und der Künstler Banier aus ihrem Umfeld „entfernt“. Im Sommer 2011 kam es aber erneut zu juristischen Auseinandersetzungen zwischen Liliane Bettencourt und ihrer Tochter Françoise. Am 17. Oktober 2011 stellte das Vormundschaftsgericht in Courbevoie in Paris Liliane Bettencourt unter die Vormundschaft ihres ältesten Enkels Jean-Victor Meyers. Ihr Vermögen soll von ihrer Tochter Françoise Bettencourt-Meyers und ihren zwei Enkeln verwaltet werden. Im Juni 2011 hatten Ärzte in einem Gutachten festgestellt, dass Liliane Bettencourt unter Gedächtnis- und Bewusstseinsstörungen leide. Ihre Anwälte kündigten an, in Berufung zu gehen. Dies hat aber keine aufschiebende Wirkung.
Li Ka-shing
Hongkong
Vermögen: 31,0 Milliarden $
Li Ka-shing (Geboren am 13. Juni 1928 in Chaozhou) ist ein Handelsunternehmer und Investor in Hongkong. Sein Vermögen wird auf 31 Milliarden US-Dollar geschätzt und er nimmt damit auf der Liste der reichsten Menschen der Welt Rang 8 ein. Li Ka-shing flüchtete in seiner Jugend vor den japanischen Besetzern aus seiner Heimat Südchina und ging nach Hongkong. Seine erste Firma namens Cheung Kong (Langer Fluss) gründete er im Alter von 19 Jahren. Die Firma stellte künstliche Blumen aus Plastik her und exportierte vor allem in die USA. Nach nur 12 Jahren machte die Firma bereits einen Umsatz von 10 Millionen Hongkong-Dollar im Jahr. Durch geschickte Investitionen der Gewinne in Grundstücke und Immobilien vermehrte Li Ka-shing das Vermögen. Er besitzt Anteile an den größten Containerhäfen rund um den Globus (u. a. Hongkong, China, Rotterdam, Panama und den Bahamas). 1972 brachte er Cheung Kong (Holdings) an die Börse, 1979 wurde er Mehrheitsaktionär der Hutchison Whampoa Limited. Seine Firmen machen rund ein Drittel der Marktkapitalisierung der Hongkonger Börse aus. In Deutschland ist er mit 40 Prozent an der Drogeriemarktkette Rossmann beteiligt. Er beteiligte sich mit 100 Millionen Hongkong-Dollar an der Finanzierung eines Gebäudes auf dem Gelände der Hong Kong Polytechnic University. Im Li Ka-shing-Tower befinden sich unter anderem die Abteilungen Marketing und Logistik. Sein Sohn Richard Li investierte bei der US-amerikanischen Versicherungsgesellschaft AIG eine halbe Mrd. Dollar und erwarb unter anderem die bulgarische Telekomfirma Vivacom.
David H. Koch
USA
Vermögen: 34,0 Milliarden $
David Hamilton Koch (Geboren am 3. Mai 1940 in Wichita, Kansas) ist ein US-amerikanischer Unternehmer und Politiker. Er besitzt – wie sein Bruder Charles G. Koch – ein geschätztes Vermögen von 34 Milliarden US-Dollar und ist damit der viertreichste Mensch in den USA. Charles und David Koch unterstützen massiv konservativ-libertäre Kandidaten und Bewegungen und vor allem die ultrarechten Tea-Party-Bewegung – und damit den Widerstand gegen US-Präsident Barack Obama. Ihre Interessensgruppe „Americans for Prosperity“ (AFP) kämpft gegen Steuern, Obamas Gesundheitsreform und Regulierungen für die Industrie. Sie hat einen beachtlichen Anteil daran, dass die Republikaner weiter nach rechts gerückt sind. Sein Vater war der Unternehmer Fred C. Koch. Koch hat drei Geschwister, von denen sein älterer Bruder Charles Präsident von Koch Industries ist. Am Massachusetts Institute of Technology studierte Koch Chemie. Nach seinem Studium arbeitete er für das Familienunternehmen Koch Industries, dessen Vize-Präsident er gegenwärtig ist. In jüngeren Jahren war er Mitglied der Libertarian Party. David Koch wurde als Vizepräsidentschafts-Kandidat von Ed Clark für die Libertarian Party in den Präsidentschaftswahlen 1980 nominiert. Clark landete mit einem Stimmenanteil von 1,1 Prozent nur auf Platz vier. Seit den 1980er Jahren sind die Koch-Brüder hinter den Kulissen der Politik aktiv. In dieser Zeit haben sie ihren politischen Schützlingen Hunderte Millionen Dollar zukommen lassen, meist über versteckte Kanäle und ein Netzwerk aus Tarnfirmen, Denkfabriken und Stiftungen. Koch trat zu den Republikanern über und ist heute einer der Hauptfinanzierer der libertär-konservativen Tea-Party-Bewegung. Allein bei der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2012 investierten sie rund 400 Millionen Dollar, Obama siegte trotzdem erneut. Koch ist mit Julia M. Flesher verheiratet und hat drei Kinder.
Charles G. Koch
USA
Vermögen: 34,0 Milliarden $
Charles G. Koch (Geboren am 1. November 1935 in Wichita, Kansas) leitet das Öl- und Chemiekonsortium Koch Industries, das zweitgrößte Unternehmenskonglomerat in den USA in Privatbesitz. Er besaß 2013 – wie sein Bruder David Hamilton Koch – ein geschätztes Vermögen von 34 Milliarden US-Dollar und ist damit der viertreichste Mensch in den USA. Gemeinsam mit David und Bill arbeitete er nach dem Studium im Unternehmen des Vaters. Charles übernahm bald die Leitung, David wurde sein Stellvertreter. Bills Karriere in der Firma verlief weniger erfolgreich. Frederick studierte Dramaturgie in Yale (und soll deswegen angeblich von dem Vater finanziell bestraft worden sein, was Frederick durch einen Stellvertreter aber abstritt). 1967 erbten die vier Brüder das Unternehmen ihres verstorbenen Vaters und Charles benannte es ihm zu Ehren in Koch Industries. 1980 versuchten Frederick und Bill die Firma zu übernehmen, da Charles einen autokratischen Führungsstil entwickelt habe. Den Machtkampf entschied Charles für sich, indem er die Anteilseigner David Koch und J. Howard Marshall auf seine Seite ziehen konnte. Bill wurde aus der Firma entlassen. Daraufhin stritten sich die Brüder vor Gericht. 1983 kauften Charles und David die Unternehmensanteile von Frederick und Bill für eine Milliarde US-Dollar und führten die Firma ohne sie weiter. Das Mischunternehmen, dessen Präsident er in den folgenden Jahrzehnten war, ist unter anderem in den Sektoren Pipelines, Raffinerien, Fasern, Dünger, Forsterzeugnisse, Verbrauchsgüter und Chemie tätig. Aktionäre, die Mitspracherechte und Einblicke in die Geschäftsaktivitäten haben, lehnt Koch ab; Koch Industries gehört zu den größten nicht-börsennotierten Unternehmen. Nach einer Studie der University of Massachusetts zählt das Unternehmen zu den zehn größten Luftverschmutzern der USA. 2008 überstieg der Umsatz die Grenze von 100 Milliarden Dollar. Im Jahr 2012 wurde sein Unternehmen nach Schätzungen 20 Milliarden Dollar reicher.
Larry Ellison
USA
Vermögen: 43,0 Milliarden $
Lawrence „Larry“ Joseph Ellison (Geboren am 17. August 1944 in der Bronx, New York City), ist Gründer und Präsident des US-Softwarekonzerns Oracle und befindet sich zurzeit mit einem Vermögen von 43,0 Milliarden US-Dollar auf Platz 5 der reichsten Menschen der Welt. Seine Firma hatte sich ursprünglich auf Software für Datenverwaltung spezialisiert und bedient mittlerweile auch sehr stark das Marktsegment für Unternehmenslösungen. Hauptwettbewerber ist SAP. Im Jahr 1967 heiratete er seine erste Frau, Adda Quinn, die Lehramt studierte. In den folgenden Jahren ging er verschiedenen Tätigkeiten bei Computerfirmen nach. Da ihn die Art dieser Tätigkeiten, hauptsächlich Sicherungsbänder zu wechseln, nicht sonderlich forderte, las er sich anhand von einigen Büchern detailliertes Fachwissen zu Themen der Informatik an. 1974 lernte er bei Tätigkeiten in der Firma Ampex (Multimedia) seine späteren Firmenmitgründer Bob Miner und Ed Oates kennen. Dort beschäftigten sich die drei unter anderem mit dem damals programmiertechnischen Problem der sehr eingeschränkten Massenspeichergeräte. Dieses Problem blieb während ihrer dortigen Tätigkeit ungelöst; Ellison und Oates verließen die Firma. Noch in demselben Jahr entwickelte Ellison dann für die Firma Precision Instrument Company ein leistungsfähiges Speicherverwaltungssystem. 1974 kam es zur Scheidung von seiner ersten Frau. In den darauffolgenden Jahren entwickelte Ellison sein Datenbankprogramm weiter, doch es war für die damaligen Computer zu speicheraufwändig. In einem Gespräch mit seinem Nachbarn erkannte dieser das Potenzial der Software und riet ihm zur Weiterentwicklung. Nachdem Ellison 1976 zum zweiten mal geheiratet hatte, gründete er 1977 mit einem Stammkapital von 2000 US-Dollar zusammen mit Oates und Miner im Silicon Valley die Firma Software Development Laboratories, die heute unter dem Namen Oracle bekannt ist. Für die Implementierung des in Entwicklung befindlichen Datenbanksystems hielten Startschwierigkeiten die Gründer nicht von dem Kauf einer VAX ab, des damals führenden technisch-wissenschaftlichen Rechnersystems. Im Jahr darauf, 1979, wurde das Datenbanksystem so erweitert, dass es auf mehreren verschiedenen Computer-Architekturen betriebsfähig war. Die Firma wurde in Relational Software Inc. umbenannt, bevor sie eine erneute Namensänderung erfuhr: Das heutige Oracle wurde als Anlehnung an das Hauptprodukt, die Oracle-Datenbank gewählt. Ellisons persönlicher Erfolg geht Hand in Hand mit dem seines Unternehmens, Tiefpunkt war die Entlassung von 10 % aller Angestellten (etwa 4000) 1990, finanzieller Höhepunkt die Auflistungen unter den reichsten Menschen der Welt.
Warren Buffet
USA
Vermögen: 53,5 Milliarden $
Warren Edward Buffett (Geboren am 30. August 1930 in Omaha, Nebraska) ist ein US-amerikanischer Großinvestor, Unternehmer und Mäzen. Mit einem geschätzten Privatvermögen von 53,5 Milliarden US-Dollar ist er der viertreichste Mensch der Welt. Nahezu sein gesamtes Vermögen ist in dem von ihm aufgebauten und geleiteten Investment-Unternehmen Berkshire Hathaway angelegt, dessen größter Aktionär er ist. Buffett hat seit Beginn seiner geschäftlichen Aktivitäten im Jahre 1956 beinahe konstant überdurchschnittlich hohe Renditen jenseits von 20 % p. a. erwirtschaftet. Er erreichte dies fast ausschließlich als Investor durch Auswahl von Aktien, Unternehmen und Anleihen und mit betont langfristigem Anlagehorizont. Er übertraf dabei die führenden Aktienmärkte bei Weitem, und das „ohne dabei ungebührliche Risiken einzugehen“ oder „eine Spur von Opfern zu hinterlassen“. Dazu kommt seine in der Börsenwelt wohl einzigartige Fähigkeit, seine Profession meist in Form jährlicher Essays mit Wortwitz, Bescheidenheit, Humor und einem gewissen Hang zur (Selbst-)Ironie öffentlich darzustellen, was ihm den Spitznamen „Orakel von Omaha“ eingebracht hat. Dem steht ein sehr knauseriger und unpassend provinziell anmutender Lebensstil gegenüber. Buffett gilt als Verfechter des Value Investing und als der erfolgreichste Schüler Benjamin Grahams. Er wurde im Laufe der Zeit aber auch von anderen Investoren wie Philip Fisher beeinflusst. Gleichzeitig ist er erklärter Gegner der Effizienzmarkthypothese und der Modernen Portfoliotheorie. Buffett gehört zu den Initiatoren der philantrophischen Kampagne The Giving Pledge und will den größten Teil seines Vermögens für wohltätige Zwecke hinterlassen. Buffett ist Träger der Presidential Medal of Freedom, der höchsten zivilen Auszeichnung der USA.
Amancio Ortega
Spanien
Vermögen: 57,0 Milliarden $
Amancio Ortega Gaona (Geboren am 28. März 1936 in Padrón, Provinz A Coruña) ist ein Unternehmer im Bekleidungssektor und gilt als reichster Mann in Spanien. Mit seiner damaligen Ehefrau Rosalía Mera gründete er die heutige Unternehmensgruppe Inditex (Industrias de Diseño Textil), deren Mehrheitsaktionär und Vorstandsvorsitzender er ist. Das bekannteste Unternehmen dieser Gruppe ist die Modekette Zara. Ortega gilt als reichster Europäer. Ortega ist der Sohn eines Bahnangestellten. Seine Laufbahn begann mit 14 Jahren als Handlanger in einem Bekleidungsgeschäft in La Coruña. 1963 nahmen seine Aktivitäten als Textilunternehmer ihren Anfang: Zunächst war Ortega Fabrikant von Bademänteln. 1972 gründete er die Firma Confecciones GOA (seine Initialen rückwärts gelesen), das erste Unternehmen der heutigen Inditex-Gruppe. Das Unternehmen wuchs beständig und begann in verschiedene europäische Länder zu exportieren. 1975 wurde der erste Zara-Laden in der Innenstadt von La Coruña eröffnet. In der Folge entstand eine Kette von Läden in ganz Spanien. 1988 wurde die erste Filiale im Ausland, in Porto, eingerichtet. 1989 folgte eine Filiale in New York, 1990 eine in Paris. In Deutschland wurde die erste Zara-Filiale 1999 eröffnet. Heute gibt es über 1.700 Zara-Filialen in Europa, Nord- und Südamerika, Asien, Australien, dem Nahen Osten und Afrika. Aufgrund des zunehmenden Geschäftsvolumes und der Ausweitung der Geschäftsfelder wurde 1985 die Unternehmensgruppe Inditex gegründet. Neben Zara gehören die Marken Massimo Dutti, Pull & Bear, Stradivarius, Bershka, Oysho und weitere zu Inditex. Nach eigenen Angaben hatte die Inditex-Gruppe im Jahr 2012 einen Umsatz von 15,9 Milliarden Euro und 120.000 Mitarbeiter. Die acht Handelsketten der Gruppe verfügen demnach über mehr als 6.000 Läden in 86 Ländern/Märkten. Neben dem Textilgewerbe ist Ortega u. a. auch im Immobilien- und Finanzsektor, im Kraftfahrzeughandel und im Investmentfonds-Management unternehmerisch aktiv.
Carlos Slim Helú
Mexiko
Vermögen: 72,0 Milliarden $
Carlos Slim Helú (Geboren am 28. Januar 1940 in Mexiko-Stadt) ist ein mexikanischer Unternehmer der Telekommunikationsbranche (unter anderem Telmex und América Móvil). Nach Schätzungen des mexikanischen Finanzmagazins Sentido Común verfügte er 2007 über ein Vermögen von 67,8 Mrd. US-Dollar und war damit der reichste Mensch der Welt. Nachdem das Forbes Magazine ihn 2009 mit 35 Mrd. US-Dollar nur noch auf Platz 3 taxierte, stand er 2010 mit 53,5 Mrd. US-Dollar und 2011 mit 74,0 Mrd. US-Dollar wieder auf Platz 1. Die Unterschiede in den Vermögensangaben gehen vor allem auf Neubewertungen im Zuge der laufenden Finanzkrise zurück. Aktuell beträgt sein Vermögen rund 73 Mrd. Dollar. Seit den 1980er Jahren baute Slim sein Firmenimperium Grupo Carso auf. Unter anderem erwarb er eine Tabakladenkette, die Apotheken-, Restaurant- und Geschenkartikelladenkette Sanborns, den mexikanischen Teil der US-Einzelhandelskette Sears und Condumex, einen Hersteller von Autoteilen. Daneben knüpfte er wichtige Verbindungen im politischen Leben Mexikos. Als Präsident Carlos Salinas 1990 die staatliche Telefongesellschaft Telmex privatisierte, erhielt ein von Slim geführtes Konsortium (unter Einbeziehung von SBC Communications und France Télécom) den Zuschlag und zahlte mit umgerechnet 1,8 Mrd. US-Dollar einen sehr günstigen Preis. Der Wert des Unternehmens wurde auf etwa 10 bis 12 Mrd. US-Dollar taxiert. Die Telefonkosten stiegen danach in Mexiko dramatisch, ohne dass sich die Qualität des Netzes deutlich verbesserte. Der mexikanische Ferngesprächsmarkt ist bis heute nicht konsequent für andere Anbieter geöffnet, die Preise zählen zu den höchsten der Welt. Kritiker nehmen an, dass bei der Privatisierung von Telmex ebenso wie bei vielen anderen Privatisierungen unter Salinas Korruption im Spiel war. Telmex ist für Globalisierungskritiker das Paradebeispiel einer gescheiterten, zu einem Monopol führenden Privatisierung.
Telmex ist heute das bei weitem größte private Unternehmen Mexikos und dominiert die Mexikanische Börse, deren Vizepräsident Slim eine Zeit lang war. Das Unternehmen konnte sich gegen ausländische Konkurrenz behaupten und dehnte sich durch Investitionen in Lateinamerika weiter aus, insbesondere im Mobilfunksektor, der vom Tochterunternehmen América Móvil betrieben wird. In den vergangenen Jahren investierten Slim und seine Gruppe zunehmend in den USA. So erwarben sie unter anderem Anteile an Philip Morris (heute Altria Group), OfficeMax und Saks. Seit Ende der 1990er Jahre besitzt Slim auch einen kleinen Teil der Aktien von Apple und anderen US-Unternehmen. Slim ist auch einer der wichtigsten Aktionäre des Fernsehunternehmens Televisa. Im September 2008 erwarb er 6,4 % an der New York Times Company. Im Januar 2009 erhöhte Slim seinen Anteil mit 250 Mio. US-Dollar, was bei Fälligwerden der Anteilsscheine im Jahr 2015 weiteren elf Prozent entspräche. Der Telekomkonzern América Móvil von Carlos Slim stieg im Juni 2012 bei der Telekom Austria ein, erhöhte seinen Anteile bis März 2013 auf 23,7 Prozent und wurde damit zweitgrößter Aktionär. Slim übernahm die Anteile an der Telekom Austria primär vom österreichischen Investor Ronny Pecik, der erst im September 2011 bei der Telekom Austria mit 20 Prozent eingestiegen war. Parallel hat Carlos Slim, auch bei seiner zweiten Beteiligung in Europa, der niederländischen KPN, weiter zugekauft. Der Anteil von América Móvil an der niederländischen KPN betrug im Juni 2012 29,8 Prozent. Den Unternehmen der Holdinggesellschaften von Slims Familie wurden nach Angaben des Wirtschaftsmagazins Forbes mehr als 5 Prozent der gesamten mexikanischen Wirtschaftsleistung im Jahr 2006 zugerechnet.
Bill Gates
USA
Vermögen: 80,0 Milliarden $
William „Bill“ Henry Gates (Geboren am 28. Oktober 1955 in Seattle) ist ein US-amerikanischer Unternehmer, Programmierer und Mäzen. Bill Gates ist seit 2013 wieder der reichste Mensch der Welt. Darüber hinaus hat er bisher 28 Milliarden Dollar der von ihm und seiner Frau gegründeten Bill & Melinda Gates Foundation gespendet. Gates gründete 1975, gemeinsam mit Paul Allen, die Microsoft Corporation. Er besitzt etwa 501 Millionen Aktien von Microsoft (etwa 16 Mrd. US $), was knapp 6 % des Grundkapitals entspricht, ist Chairman of the Board (vergleichbar mit einem Aufsichtsratsvorsitzenden) und war bis 2006 Leiter der Entwicklungsabteilung (Chief Software Architect) des Unternehmens. Seit Dezember 2004 ist er auch Mitglied des Aufsichtsrats (Board of Directors) von Berkshire Hathaway. Am 12. September 2007 verabschiedete er sich auf der Unternehmensversammlung offiziell von seiner Firma, am 27. Juni 2008 arbeitete er zum letzten Mal ganztägig bei Microsoft. Nach Schätzungen des Forbes Magazine führte Gates zwischen 1994 und 2014 15 Mal die Liste der reichsten Menschen der Welt an. Im März 2014 wurde sein Vermögen auf 76 Milliarden US-Dollar geschätzt. Im Juni 2010 startete Gates zusammen mit Warren Buffett die Initiative The Giving Pledge, in der die sogenannten US-amerikanischen „Superreichen“ Geld an wohltätige Zwecke spenden sollten. Im August 2010 verschrieben sich dieser Kampagne bereits 40 US-Milliardäre. Laut dem Forbes Magazine stieg ihre Zahl bis zum im März 2014 auf über 100 an.