Waffenhandel ist verwerflich und in vielen Fällen auch illegal – zumindest hierzulande bedarf es gesonderter Genehmigungen und Zulassungen, um rechtsgültige Verträge über Waffen abzuschließen. Dabei geht es gar nicht unbedingt nur um Handfeuerwaffen – auch große und schwere Geschütze gelten seit eh und je als Handelsgut und werden nicht nur von einzelnen Waffenhändlern, sondern sogar von Ländern, die als Händler auftreten, verkauft und gekauft.
Wer dabei besonders viel verdient, haben wir in unserer Top10-Liste der größten Waffenlieferanten der Welt aufgeführt.
Israel
Unglaublich, aber wahr: Eins der kleinsten Länder gehört mit zu den größten Waffenhändlern – immerhin Platz 10 nimmt Israel in unserer Top10-Liste ein. Vor allem mit Indien wird hier gehandelt und immerhin kommt Israel mit seinen Rüstungsexporten auf rund 2 Prozent des weltweiten Handels mit großen und kleinen Waffen. Die Konflikte in der Region sorgen dafür, dass die israelischen Waffenexporte immer wieder auf Kritik stoßen – geändert hat sich bisher leider nur wenig.
Ukraine
Obwohl die Ukraine selber den Krieg im eigenen Land hat, exportieren ukrainische Waffenhersteller weiter ihre Produkte in die ganze Welt. Auch hier beträgt der Anteil am weltweiten Handel rund 3 Prozent – mit dem Hauptaugenmerk auf Ländern wie China, Russland und Thailand. Das ist nicht ganz unproblematisch, denn gerade Staaten der sogenannten 2. Welt geraten immer wieder in Verdacht, auch paramilitärische Gruppen oder Rebellen zu unterstützen – die Folgen für den Weltfrieden können daher ungeahnte Ausmaße annehmen.
Bella Italia ist klein, dafür im Waffenhandel aber umso bedeutender, denn: Immerhin schafft es das südeuropäische Land bis auf Platz 8 unserer Top10-Liste. Das ist auch klar, denn ganze 3 Prozent der weltweiten Rüstungsexporte kommen aus dem Land an der Adria. Hauptsächlich werden hiermit Länder wie Indien und die Türkei beliefert – also auch sehr zweifelhaft.
Keine internationale Großmacht, dennoch bei den Rüstungsexporten mit Vormachtstellung: Das Königreich Spanien sorgt mit 3 Prozent Anteil am weltweiten Waffengeschäft für ordentlich Umsatz in den Kassen der Waffenproduzenten. Auch hier zählt Saudi-Arabien zu den Hauptabnehmern der Rüstungsexporte – erstaunlich, gilt doch das Mutterland des Islams allgemein eher als Schurkenstaat.
Auch hier spielt eine ehemalige Kolonialmacht im internationalen Waffengeschäft ganz vorne mit: Großbritannien sorgt in vielen Ländern der Welt für die Ausstattung mit großen und kleinen Waffen und übernimmt daher im internationalen Ranking den sechsten Platz. Besonders bemerkenswert: Der Großteil der gelieferten Waffen geht in den Wüstenstaat Saudi-Arabien.
Die Grande Nation war seit der Entstehung der Republik immer wieder an Kriegen und Eroberungsfeldzügen beteiligt – nicht nur in Afrika, sondern auch in Übersee hat sich Frankreich durch die Kolonialpolitik einen Namen gemacht. Auch heute noch liefert Frankreich eine große Anzahl Waffen in aller Herren Länder – der weltweite Anteil liegt ebenfalls bei 5 Prozent.
Trotz der traurigen Erfahrung aus zwei Weltkriegen lässt es sich auch die BRD nicht nehmen, weltweit ganz vorne im Waffenhandel mitzumischen. Zwar müssen Rüstungsexporte immer erst das Genehmigungsverfahren im Bundestag durchlaufen – das ändert aber nichts an der Tatsache, dass immerhin 5 Prozent aller Waffen weltweit aus Deutschland stammen.
Mit dem wirtschaftlichen Aufstieg der asiatischen Großmacht ist auch die Bedeutung als Waffenexporteur gestiegen – hier schafft es das Reich der Mitte auf den dritten Platz in unserer Top10. Besonders beunruhigend sind regelmäßige Lieferungen an Länder, die sich als Diktaturen und Tyrannenherrschaften hervorgetan haben.
Auch Russland hat im globalen Handel mit Waffen und Rüstungsgütern die Nase vorn, denn rund 27 Prozent Marktanteil sorgen dafür, dass das riesige Land in unserer Top10-Liste auf dem zweiten Platz landet. Auch hier ist die Lieferung an sogenannte Schurkenstaaten fast schon selbstverständlich – und die Frage, ob das dem Weltfrieden förderlich ist, ebenfalls.
Die „Weltpolizei“, als die sich die Vereinigten Staaten von Amerika gerne bezeichnen, strebt nicht nur nach internationalem Frieden und Harmonie – das belegen eindeutig die Zahlen der Rüstungsexporte. Insbesondere bei der Lieferung an fragwürdige Staaten haben sich die USA in der Vergangenheit einen zweifelhaften Ruf erwirtschaftet. Weltweit beträgt der Anteil der durch die USA gehandelten Rüstungsgüter circa 31 Prozent.