Rund 70 Prozent der Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt. Ein Teil hiervon entfällt auf die Seen, welche unterschiedliche Größen und Strukturen aufweisen. Das Spektrum reicht von kleinen bis hinzu zu großen Gewässern. Die 10 flächenreichsten Seen sind im Folgenden aufsteigend sortiert dargestellt.
Der große Sklavensee – der tiefste See Kanadas
Fläche: 27.048 km²
Der Große Sklavensee liegt im mittleren Norden von Kanada und bedeckt eine Fläche von 27.048 Quadratkilometern. Hierbei sind die Inseln des Sees nicht mit einberechnet, ansonsten ergibt sich eine Größe von 28.568 Quadratkilometern. An der tiefsten Stelle werden 614 Meter gemessen, was diesen See zum tiefsten Gewässer in Nordamerika macht. Im Durchschnitt weist der See eine Tiefe von 41 Metern auf. Somit besteht bei dem großen Sklavensee ein beachtlicher Unterschied in den Tiefen, es existieren zahlreiche eher flache Stellen. Er wird durch verschiedene Flüsse gespeist. Zuläufe sind unter anderem der Hay River und der Slave River. Diese versorgen den großen Sklavensee mit Wasser. Der Seegrund liegt unter dem Meeresspiegel, die Wasseroberfläche befindet sich auf einer Höhe von 156 Metern über dem Meeresspiegel. Der Name leitet sich nicht, wie vielfach vermutet, vom Wort „Sklave“ ab, sondern hat seine Ursprung in einem heimischen Volk. Namensgeber für den See ist ein Indianervolk, die sogenannten Slavey. Bekannte Städte am Ufer des Sees sind unter anderem Yellowknife und Hay River. Sie werden von Touristen in der Region bevorzugt besorgt. Insgesamt gesehen ist das Ufer eher dünn besiedelt. Er weist eine weite und vielfach unberührte Landschaft auf. Der Große Sklavensee ist für seinen Fischreichtum bekannt. Einer der Abflüsse ist der Mackenzie River, welcher als einer der größten Ströme in Nordamerika gilt.
Malawisee – ein artenreicher See in Afrika
Fläche: 29.600 km²
Der neuntgrößte See der Erde liegt in Ostafrika. Er verfügt über eine längliche Form und zählt zu den Langzeitseen. Dies bedeutet, dass er über ein hohes Alter verfügt und schon lange existiert. Seine Entstehung fand bereits vor über einer Millionen Jahren statt. Im Laufe seiner Geschichte hat sich die Gestalt des Sees öfter verändert, bis er schließlich seine aktuelle Form erhalten hat. Die heutige Fläche beträgt 29.600 Quadratkilometer, wobei der See das Ziel von vielen Touristen ist. Diese reisen unter anderem zum Badeort Senga, welcher über einen 10 Kilometer langen Sandstrand verfügt. Beachtlich ist die mittlere Tiefe des Sees, sie liegt bei 292 Metern. Im Maximum wird eine Tiefe von 704 Metern erreicht. An der südlichen Seite des Sees wurde der Malawisee-Nationalpark errichtet. Er beinhaltet neben einem Teil des Gewässers auch eine Halbinsel und zwölf weitere Inseln. Dort befinden sich verschiedene Vogelschutzgebiete, besonders beeindruckend ist die Artenvielfalt. Diese begeistert sowohl Forscher als auch Touristen.
Großer Bärensee – ein wichtiger Standort in Kanada
Fläche: 31.153 km²
Der in Kanada gelegene Große Bärensee verfügt über eine Größe von 31.153 Quadratkilometern. Die Wasseroberfläche befindet sich auf einer Höhe von 156 Metern über dem Meeresspiegel und weist eine durchschnittliche Tiefe von 72 Metern auf. An der tiefsten Stelle ist das Wasser 446 Meter tief. Der viertgrößte See Nordamerikas und verfügt über ein Volumen von 2.236 Kubikkilometern. Der Große Bärensee ist in einzelne Gebiete verzweigt und besitzt verschiedene Arme. Dadurch entstehen eine besonders lange Uferfläche und ein großes Einzugsgebiet. Auch die hohe Anzahl an Flussarmen ist das Resultat dieser besonderen Gewässerform. Bekannt sich unter anderem der Smith-Arm und der Dease-Arm. Zudem verfügt der See über Halbinseln, wie Sahoyúé und Ehdacho. In der Nähe des Sees befinden sich verschiedene Silber- und Uranminen. Sie bildeten besonders in der Vergangenheit eine wichtige Einnahmequelle für die Bevölkerung. Das Port Radium wurde dabei als Umschlagshafen genutzt, sodass ein Abbau der Bodenschätze erfolgen konnte. Die Schätze konnten anschließend abtransportiert werden. Beim Großen Bärenfluss handelt es sich um den Abfluss des Großen Bärensees, die Zuflüsse sind zahlreich. Haldane River, Dease River und Whitefish River sind nur drei der wichtigsten Zuflüsse.
Der Baikalsee – der älteste Süßwassersee
Fläche: 31.722 km²
Wörtlich übersetzt bedeutet der Name Baikalsee „reicher See“. Er befindet sich in Sibirien/Russland und ist rund 25 Millionen Jahre alt. Somit gilt der Baikalsee als der älteste mit Süßwasser gefüllte See der Welt. Das hohe Alter hat die Uferregion geprägt, diese ist sehr vielfältig. Die Baikalregion gehört seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie präsentiert sich in einem beeindruckenden Erscheinungsbild. Zählt man die Inseln nicht zur Fläche hinzu, dann beträgt die Größe der Wasseroberfläche 31.722 Quadratkilometer. 673 Kilometer lang und 82 Kilometer breit weist der See ein Volumen von 23.615 Kubikkilometern auf. Somit gehört der Baikalsee auch durch das Volumen zu den größten Seen der Welt. Nicht nur durch sein Alter hat der Baikalsee einen Rekord aufgestellt, auch die Tiefe ist imposant. Diese erreicht im Maximum einen Wert von 1.642 Metern. Während die meisten Seen unter 1.000 Meter tief sind, übersteigt die Tiefe diesen Wert beim Baikalsee deutlich. Auffällig ist das Klima der Region, welches sich im Sommer und im Winter deutlich unterscheidet. Auch die einzelnen Regionen des großen Sees tragen zu vielfältigen Wetterverhältnissen bei. Das relativ milde Klima zeichnet die Uferregion aus, im Jahr werden rund 2.000 Sonnenstunden gezählt. Während die Temperaturen im Sommer auf bis zu 20 Grad Celsius steigen, wird das Ufer im Winter von Schnee bedeckt. Hier können die Temperaturen auf bis zu -20 bis -50 Grad Celsius fallen. Aus dem See ragen 22 größere Inseln, wie beispielsweise Ochon. In der Nähe des Baikalsees liegen unter anderem die Ortschaften Baikalsk und Irkutsk.
Der Tanganjikasee – ein wichtiges Fischfanggebiet in Afrika
Fläche: 32.893 km²
Der Tanganjikasee ist der zweitgrößte See in Afrika. Es handelt sich zwar um den sechsgrößte See der Erde, in der Tiefe steht er allerdings auf dem zweiten Platz. Die maximale Tiefe beträgt 1.470 Meter, im Mittel liegt der Grund rund 570 Meter unterhalb der Wasseroberfläche. Im zentralen Teil von Afrika gelegen, bedeckt er Flächen in den Staaten Sambia, Burundi, Kongo und Tansania. Der Tanganjikasee gehört zum Flusssystem des Kongo und entwässert über den Lukuga den Kongo. Der größte Flächenanteil des Sees befindet sich in der der Demokratischen Republik Kongo und in Tansania. Insgesamt findet man hier einen prozentualen Anteil von rund 86 Prozent. Der Langzeitsee wird von Wissenschaftlern vor allem wegen seines Artenreichtums geschätzt. Viele hierfür finden sich nur in diesen Regionen, sodass zahlreiche Studien über die heimische Tierwelt entstanden sind. Über 300 unterschiedliche Fischarten sind hier beheimatet, auch Krabben, Muscheln und Schnecken können beobachtet werden. Mit der Liemba wird der Tanganjikasee auch von größeren Passagierschiffen befahren. Er ist in einer länglichen Form angeordnet und wurde 1858 vom ersten Europäer bereist. Für die heimische Bevölkerung war der See lange Zeit eine wichtige Einnahmequelle im Fischfang. Ob Karpfen, Barsche oder Heringe, die Vielfalt ist in vielen Bereichen sichtbar. Auch heute noch ist der Fischfang ein die Bevölkerung lebenswichtig, allerdings werden heute zusätzlich Zierfische exportiert. Auch Nilkrokodile haben sich in der Region niedergelassen.
Der Michigansee – der US- amerikanische Teil
der großen fünf Seen Nordamerikas
Fläche: 58.016 km²
Der fünftgrößte See der Erde ist der Michigansee. Er hat sich seinen Platz in der Liste der größten Seen durch eine Größe von 58.016 Quadratkilometern verdient. Dies ist mehr als so manches europäisches Land. Vergleicht man beispielsweise die Fläche der Schweiz mit der Wasseroberfläche, dann stellt man fest, dass die Schweiz mit rund 41.000 Quadratkilometern deutlich kleiner ist. In der Länge misst der Michigansee rund 494 Kilometer, zudem ist er 190 Kilometer breit. Die gesamte Fläche des Sees befindet sich in den USA. Dabei grenzt er an Illinois, Michigan, Wisconsin und Indiana. Mit einer maximalen Tiefe von 281 Metern gehört das Gewässer zu den mitteltiefen Seen. Der Name leitet sich von der Bezeichnung „großes Gewässer“ ab. Eine Verbindung besteht zum Huronsee, hierbei dient die Mackinacstraße als Übergang. Die Ufer des Michigansees weisen einige Besonderheiten auf. So sind vor allem die sogenannten Petoskey-Steine bekannt, diese finden sich nur an den Ufern des Michigansees, womit er einzigartig auf der Welt ist. Im Osten des Michigansees wurde mit dem Sleeping Bear Dunes ein Naturschutzgebiet angelegt. Dieses beheimatet zahlreiche Tierarten, welche sich vielfach nur in dieser Region wiederfinden. 176 Meter über dem Meeresspiegel gelegen, weist der See eine durchschnittliche Tiefe von 85 Metern auf. Dadurch ist er im Vergleich zu den anderen Seen der Top 10-Liste eher flach gehalten, gehört aber immer noch zu den tiefen Seen. Sein Volumen wurde auf rund 4.918 Kubikkilometer geschätzt. Er ist ein Teil der bekannten fünf großen Seen Nordamerikas und liegt dabei im Südwesten dieses Gebildes. Es handelt sich um eine Seenlandschaft, wobei der See über eine direkte Verbindung verfügt. Daher kann er sowohl als eigenständiges Gewässer als auch als ein Teil eines größeren Komplexes gesehen werden.
Der Huronsee – die Grenze zwischen den USA und Kanada
Fläche: 59.586 km²
Der Huronsee zählt zu den fünf großen Seen Nordamerikas und somit zur gleichen Gruppe wie der Michigansee. Mitten durch den See verläuft die Staatengrenze von Kanada und den USA. Die Ufer liegen am Bundesstaat Michigan und an der Provinz Ontario. Als viertgrößter See der Erde weist er eine Fläche von 59.586 Quadratkilometern auf. Auf einer Höhe von 176 Metern gelegen, verfügt der See über die gleiche Höhenlage wie der Michigansee. Durch die Verbindung der beiden Seen, stellen sich Forscher die Frage, ob es sich um zwei getrennte Gewässer oder ein Gewässer mit einer Verengung handelt. Die tiefste Stelle des Wassers liegt bei 229 Metern, im Durchschnitt wird eine Tiefe von 59 Metern erreicht. Nicht nur durch die Verbindung zum Michigansee stellt der Huronsee ein wichtiges Bindeglied dar. Er liegt im Zentrum der fünf großen Seen und verfügt über mehrere Zuflüsse und Abflüsse. So ist der St. Clair River ein Abfluss des Sees. Seinen Namen hat das Gewässer von einem indianischen Stamm, den Huronen, erhalten. Im See liegen verschiedene Inseln, wie Mackinac Island und Manitoulin.
Der Victoriasee – der größte See in Afrika liegt in
Uganda, Tansania Kenia
Fläche: 68.800 km²
Mit einer Oberfläche von 68.800 Quadratkilometern ist der drittgrößte See der Welt gleichzeitig der zweitgrößte Süßwassersee. Rund 30 Millionen Menschen leben in der Nähe des Victoriasees, welcher gleich in drei afrikanischen Ländern zu finden ist. Rund die Hälfte des Sees befindet sich in Tansania und lediglich 6 Prozent der Fläche entfallen auf den Staat Kenia. Auffällig ist die Tier- und Pflanzenwelt des Victoriasee. Unter anderem leben im See 550 unterschiedliche Fischarten, welche in 28 Gattungen aufgeteilt werden. Auch das Flusspferd ist hier beheimatet. Die imposanten Tiere sind sowohl an Land wie auch im Wasser zu finden und gehören zu den schwersten Landsäugetieren. Die Pflanzenfresser zählen zu den gefährdeten Arten. Bekannte Inseln des Victoriasees sind Ukara, Migingo und Ukerewe. Ursprünglich war das Volumen des Victoriasees kleiner gewesen, durch den Bau des Owen-Falls-Damm wurde es jedoch gesteigert. Heute gehören 204 der 2.760 Kubikmeter zum Stausee. Der Name des Sees wurde als Ehrung der ehemaligen Königin Großbritanniens gewählt. Im Jahre 1858 vom englischen Entdecker John Henning Speke für sein Heimatland erforscht, war der Victoriasee ab diesem Zeitpunkt auch der westlichen Welt bekannt. Entstanden ist der See vor rund einer Millionen Jahre, womit er zu den jüngeren Gewässern gehört.
Der Obere See – der größte See in Nordamerika
Fläche: 82.103 km²
Der größte See der Fünfergruppe in Nordamerika ist der Obere See. Er besitzt eine Fläche von rund 82.103 Quadratkilometern und misst in der Länge 600 Kilometer. Der 283 Kilometer breite See besitzt ein Volumen von 12.100 Kubikkilometern. Im Durchschnitt ist der Obere See 149 Meter tief, die tiefste Stelle misst dabei 406 Meter. Obwohl der See auf Platz 2 der Seen liegt, handelt es sich um den größten Süßwassersee der Erde. Zudem ist er ein Teil der Grenze zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada. Über 200 Zuflüsse versorgen den Oberen See, welcher als der sauberste der fünf großen Seen gilt. Einer der Abflüsse gelangt in den Huronsee, womit der Obere See direkt am Wasserfluss der fünf großen Seen beteiligt ist. Er gilt als ein wichtiger Teil der Schifffahrt und wird vor allem für den Transport von Gütern, wie Erzen, genutzt.
Das Kaspische Meer – Artenreichtum im Iran, in Russland, in
Kasachstan, Turkmenistan und in Aserbaidschan
Fläche: 386.400 km²
Das Kaspische Meer liegt in mehreren Staaten, welche jeweils einen Anteil am See besitzen. Er ist abflusslos und wird unter anderem durch die Wolga gespeist. Seine Fläche wird auf 386.400 Quadratkilometer geschätzt, wodurch er mit Abstand der größte See der Erde ist. Die mittlere Tiefe liegt bei 184 Metern, dadurch ergibt sich ein Volumen von 78.700 Kubikkilometern. Auf dem Kaspischen Meer liegen mehrere Inseln, einige davon sind besiedelt, andere sind unbesiedelt. Besonderheiten weist der See beim Salzgehalt auf. Im Norden werden niedrige Konzentrationen gemessen, während im Süden der Salzgehalt ansteigt. So werden Spitzenwerte von 30 Prozent verzeichnet. Im Durchschnitt beträgt der Anteil jedoch lediglich 1,1 bis 1,3 Prozent. Im Gewässer leben rund 150 verschiedene Fischarten, überwiegend Süßwasserfische. Einer der bekanntesten Fische ist der Stör, aber auch Verwandte der Heringe finden sich unter den Tieren.