Wer das tägliche Leben nach bestimmten Glaubensgrundsätzen ausrichtet und sich einer einzigen Religion zugehörig fühlt, der zeigt oft eine Vielzahl von Handlungsmaximen und Ritualen, die sich ganz im Sinne der gewählten Weltanschauung ausgestalten. Für Außenstehende wirkt das häufig befremdlich oder sogar bedrohlich – gerade, wenn es um Opferrituale oder andere Praktiken geht.
Studien zeigen, dass gläubige Menschen in ihrem Leben oft glücklicher und ausgeglichener sind – das ist sicherlich auch eine Frage der persönlichen Einstellung und abhängig davon, wie weit reglementierend die Religion in die freie Entfaltung des Einzelnen eingreift. Welche Religionen die meisten Gläubigen weltweit verbuchen können, zeigt die Top10-Liste der größten Religionen der Welt.
Rastafari
Bob Marley hat es vorgemacht – und gerade in Jamaika für viele Anhänger gesorgt. Auch heutzutage sind die meisten Rastafaris auf der Karibikinsel zu finden – und sind schon aufgrund ihres auffälligen Äußeren unproblematisch zu erkennen. Rastafaris zeichnen sich in ihrer Lebensführung durch den Verzicht auf Alkohol aus – Cannabis gehört dagegen zur Kontemplation.
Scientology
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Von vielen als reines Wirtschaftsunternehmen eingestuft, von den eigenen Anhängern aber als Weltanschauung propagiert: Die Scientology-Sekte ist weltweit vertreten und verfügt über eine beachtliche Zahl von Anhängern. Problematisch ist dabei vor allem die aggressive Mitgliederwerbung und die Tatsache, dass ein Austritt aus der Sekte fast nicht möglich ist.
Der Shintoismus gilt als Staatsreligion Japans und hat auch nur hier seine zahlreichen Anhänger. Gläubige beten in speziellen Schreinen zu den japanischen Gottheiten und richten ihr Handeln an kulturellen, aber vor allem auch ethischen Grundsätzen aus. Der japanische Kaiser bzw. Tenno gilt nicht nur als Staatsoberhaupt, sondern gleichzeitig auch als oberste religiöse Autorität.
Die Bahais, die sich in allen Ländern der Welt finden, stammen ursprünglich aus dem Iran. Aufgrund von religiöser Verfolgung durch das Mullah-Regime blieb dem Großteil aber keine andere Wahl, als zu emigrieren. Im Unterschied zu anderen Glaubensgemeinschaften respektieren und akzeptieren die Bahai auch die heiligen Schriften anderer Religionen und verfolgen eine globale Ethik.
Als monotheistische Religion ist das Judentum der Vorläufer des Christentums – und auch des Islams. Viele Vorschriften in allen drei Weltreligionen überschneiden sich oder weisen zum Teil identische Inhalte auf. Nach dem nationalsozialistischen Holocaust in Deutschland hat sich die Glaubensgemeinschaft der Juden enorm reduziert – heute gibt es weltweit circa 14 Millionen Anhänger.
Die meisten Sikhs leben weltweit in Nordamerika und in Indien. Der indische Kontinent ist der Ursprung des Sikhismus und dort weist vor allem der Bundesstaat Punjab die meisten Gläubigen auf. Äußerlich sind männliche Sikhs besonders an den auffälligen Turbanen zu erkennen – dahinter steht die Pflicht, die ungeschnittenen Haare vor den Blicken anderer zu schützen.
Gerade in Asien ist der Buddhismus die am stärksten vertretene Religionsgemeinschaft. Der Glaube an Buddha und an die Lehren des Religionsstifters Siddhartha Gautama vereint die Anhänger in ihren rituellen Tätigkeiten und Grundsätzen. Genau wie die Hindus glauben Buddhisten an eine Wiedergeburt – nur sie ermöglicht den Weg zur Erleuchtung.
Faktisch kommt der Hinduismus fast ausschließlich in Indien vor. Außerhalb des indischen Kulturkreises gehören nur sehr wenige Menschen der Glaubensgemeinschaft rund um die Weltseele (Brahman) an. Im Gegensatz zu anderen Religionen kennen Hindus keinen einen Gott – vielmehr geht es um das ganzheitliche Bild der Welt und um den ewigen Kreislauf bis zur Reinkarnation.
Besonders in der arabischen Welt, in Vorderasien und in Nordafrika findet sich der Großteil der Muslime. Sie glauben an den Koran und daran, dass der Prophet Mohammed als Gesandter Gottes die Offenbarung in Form von Suren empfangen hat. Auch der Islam verfolgt einen Missionsgedanken und sorgt so für die Vergrößerung der eigenen Glaubensgemeinschaft.
Die wohl größte Glaubensgemeinschaft ist das Christentum – rund 2,1 Milliarden Menschen folgen den Grundsätzen der Bibel und glauben an Jesus als Sohn Gottes und die Dreifaltigkeit. Besonders verbreitet ist das Christentum vor allem in Europa und in Nord- und Südamerika. Dank der Missionsbewegungen, die bis heute andauern, vergrößert sich die Zahl der Christen kontinuierlich.