Sie glauben, dass es in Deutschland große Fußballstadien gibt? Weit gefehlt. Keines der Stadien ist unter den Top 10 der größten Fußballstadien der Welt. Auf Platz 1 steht ein Stadion in dem nur selten gespielt wird. Das größte Fußballstadion in Deutschland steht in Dortmund mit einem Fassungsvermögen von 80.645 Zuschauern.
Wembley-Stadion
London, Großbritannien
90.000 Plätze
Das Wembley-Stadion ist ein Stadion in Wembley, einem Teil des Londoner Stadtbezirks Brent. Das Stadion ist hauptsächlich auf Grund von Fußballspielen bekannt. Es wurde von 2003 bis 2007 nach dem Abriss des alten Wembley-Stadions, welches 1923 errichtet worden war, erbaut, fasst 90.000 Zuschauer und verfügt über einen charakteristischen 133 m hohen Bogen. Das Stadion ist nach dem Camp Nou in Barcelona das zweitgrößte Fußballstadion Europas. Nachdem das alte Stadion 2000 geschlossen und 2003 abgerissen wurde, errichtete man an seiner Stelle ein neues National Stadium mit einer Kapazität von 90.000 Sitzplätzen, einem beweglichen Dach sowie einem 133 m hohen Leuchtbogen.
Nationalstadion Peking
Peking, China
91.000 Plätze
Das Nationalstadion ist das am 18. April 2008 eröffnete Olympiastadion der Olympischen Sommerspiele 2008 und Sommer-Paralympics 2008 in Peking. Es ist Teil des Olympic Green (Olympiapark). Während der Olympischen Spiele fanden in dem Stadion die Leichtathletik-Wettkämpfe, das Finale des Fußballturniers sowie die Eröffnungs- und Schlussfeiern statt. Die Schweizer Architekten Herzog & de Meuron, die bereits die Münchner Allianz Arena sowie den Basler St. Jakob-Park bauten, entwarfen das Nationalstadion. In Zusammenarbeit mit der China Architecture Design & Research Group, Arupsport und dem zeitgenössischen Künstler Ai Weiwei gingen sie im Jahr 2002 als Sieger aus einem internationalen Architekturwettbewerb hervor. Das Gebäude ist 330 Meter lang, 220 Meter breit und 69,2 Meter hoch. Die Baukosten betragen rund 3,5 Milliarden Yuan (325 Millionen Euro). Aufgrund seiner Form hat das Stadion den Spitznamen „Vogelnest“. Jacques Herzog hofft, dass „dieses Bauwerk für Peking das wird, was der Eiffelturm für Paris ist“.
Rose Bowl Stadium
Pasadena, Kalifornien
92.542 Plätze
Das Rose Bowl Stadium ist ein traditionsreiches Stadion in Pasadena im Los Angeles County. Es war fünfmal Austragungsort des Super Bowls, des Finalspiels der National Football League (NFL) und Spielstätte während der Fußball-Weltmeisterschaft 1994 einschließlich des Finales. Darüber hinaus findet im Rose Bowl Stadium jedes Jahr am 1. Januar das Rose-Bowl-Spiel im College Football statt. Der Architekt Myron Hunt ließ sich 1921 vom Yale Bowl in New Haven zum Bau dieses Stadions inspirieren. Offizielle Eröffnung war am 1. Januar 1923, als dort die College-Footballteams Penn State und USC (University of Southern California) aufeinandertrafen. Ursprünglich war das Stadion hufeisenförmig gebaut, aber über die folgenden Jahre wurde es zu seiner jetzigen Form erweitert. Die südlichen Tribünen wurden 1928 fertiggestellt, so dass das Stadion an allen Enden geschlossen war. Zur Zeit verfügt das Stadion über 92.542 Zuschauerplätze und ist als National Historic Landmark eingestuft.
FNB-Stadion
Johannesburg, Südafrika
94.700 Plätze
Das FNB-Stadion, auch als Soccer City bekannt, ist das größte Fußballstadion Afrikas. Das frühere Nationalstadion Südafrikas liegt im Südwesten Johannesburgs nahe dem Messezentrum Expo Centre Johannesburg und der Township Soweto. Die Heimspiele des südafrikanischen Fußballvereins Kaizer Chiefs finden in dem weiten Rund statt. Vor dem 7. Juli 2004 hieß das Stadion National Stadium South Africa und wurde allgemein Soccer City genannt. Seit diesem Zeitpunkt besitzt die Bankengruppe FirstRand die Namensrechte für zehn Jahre. Sie benannte das Stadion nach der First National Bank of South Africa offiziell FNB-Stadion oder First-National-Bank-Stadion. Zur Erfüllung der FIFA-Anforderungen stimmte die First National Bank 2007 der Vereinbarung zu, dass das Stadion für drei Monate vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2010, während dieser und für eine Woche nach dem Turnier den ursprünglichen Namen Soccer City tragen darf, da Sponsorennamen bei Weltmeisterschaftsstadien nicht erlaubt sind.
Azadi-Stadion
Teheran, Iran
95.225 Plätze
Das Azadi-Stadion ist ein Fußballstadion mit Leichtathletikanlage. Es liegt im Westen der iranischen Hauptstadt Teheran. Erbaut für die Asienspiele 1974 wird es seit seiner Eröffnung für die Spiele der iranischen Topvereine Esteghlal FC und Persepolis Teheran, sowie den Länderspielen der Iranischen Fußballnationalmannschaft genutzt. Zurzeit bietet das Stadion eine Kapazität von 95.225 Plätzen und ist Teil des Azadi-Sportkomplexes in Teheran. Bekannt ist das Stadion auch für seine unglaubliche Stimmung bei ausverkauften Spielen. Das Stadion wurde für die Asienspiele 1974 geplant und drei Jahre nach dem Baubeginn am 18. Oktober 1973 eröffnet. Zur Eröffnung bot das Stadion damals 100.000 Zuschauern Platz. Ursprünglich wurde es zu Ehren von Schah Reza Pahlavi Aryamehr-Stadion genannt, jedoch nach der Islamischen Revolution in Azadi-Stadion umbenannt.
Camp Nou
Barcelona, Spanien
99.354 Plätze
Das Stadion Camp Nou, auch Nou Camp (‚Neues Spielfeld‘), ist ein reines Fußballstadion in Barcelona. Es wurde 1957 eingeweiht und wird seither vom FC Barcelona als Heimstadion genutzt. Bis 2000 trug das Stadion offiziell die Bezeichnung Estadi del Futbol Club Barcelona (Stadion des FC Barcelona). Es bietet 99.354 Zuschauern Platz und ist damit das größte Fußballstadion Europas. Das Stadion wird von der UEFA in die Kategorie 4 eingeordnet und ist das größte Vereinsstadion der Welt.
Melbourne Cricket Ground
Melbourne, Australien
100.018 Plätze
Der Melbourne Cricket Ground (MCG) ist eines der bedeutendsten und größten Stadien Australiens. Die Geschichte des Stadions lässt sich bis 1853 zurückverfolgen. Es befindet sich im Yarra Park im Stadtteil Richmond unweit des Stadtzentrums von Melbourne. Nach einem rund AUD 400 Millionen teuren Umbau, der Ende 2006 abgeschlossen wurde, fasst das Stadion nunmehr etwa 100.000 Sitzplätze. Der MCG, auch selten The G genannt, gehört damit zu den größten Stadien der Welt.
Aztekenstadion
Mexiko-Stadt, Mexiko
105.000 Plätze
Das Aztekenstadion (spanisch Estadio Azteca) ist ein 1966 errichtetes Fußballstadion in Coyoacán, einem Stadtteil von Mexiko-Stadt. Es hat eine Kapazität von 105.000 überdachten Sitzplätzen und ist seit dem Rückbau des Maracanã-Stadions das weltweit nunmehr drittgrößte Stadion für Fußballspiele und das größte reine Fußballstadion der Welt. Die Sportstätte war als einzige je zweimal Austragungsort eines Eröffnungs- und Finalspiels der Fußball-Weltmeisterschaft (1970 mit damals max. 107.494 Zuschauern und 1986 mit 114.464 Sitzplätzen) und ist mit 19 Spielen häufigster Austragungsort von WM-Spielen. Michael Jackson füllte es einst fünfmal nacheinander mit 100.000 Zuschauern.
Yuba Bharati Krirangan
Kalkutta, Indien
120.000 Plätze
Das Yuba Bharati Krirangan ist ein Mehrzweckstadion im Kalkuttaer Stadtteil Bidhan Nagar (Salt Lake City). Die Arena ist mit ihren 120.000 Plätzen in einer dreistöckigen Anlage nach dem Stadion des 1. Mai in Nordkorea das zweitgrößte Fußballstadion der Welt. Sie ist Eigentum der Regierung von Westbengalen und dient der Austragung von Fußballspielen und Leichtathletikwettkämpfen. Die Anlage wurde 1984 errichtet. Zu den regelmäßigen Großereignissen gehören die Stadtderbys von Kingfisher East Bengal und des Mohun Bagan AC, zwei der erfolgreichsten Mannschaften des indischen Fußballs. Es ist ebenfalls Heimstadion zweier weiterer National-Football-League-Klubs aus Kalkutta, dem Mohammedan Sporting Club und des Chirag United SC. Seit 2011 ist der neugegründete Fußballclub der Pailan Arrows im Salt Lake Stadium beheimatet. Auch die indische Fußballnationalmannschaft trägt ihre Heimspiele häufig in dem Stadion aus.
Stadion Erster Mai
Pjöngjang, Nordkorea
150.000 Plätze
Das Stadion „1. Mai“, auch Rungnado May Day Stadium genannt, ist ein Stadion auf der Insel Rungna in Pjöngjang im Stadtbezirk Chung-guyŏk, Nordkorea. Der Name leitet sich vom 1. Mai, dem Kampftag der Arbeiterbewegung, ab. Es wurde anlässlich der Weltfestspiele der Jugend und Studenten 1989 erbaut und nach zweieinhalbjähriger Bauzeit am 1. Mai 1989 eröffnet. Das Stadion hat eine Kapazität von 150.000 Zuschauern.