Tulpen gehören zu den Pflanzen, die besonders früh im Jahr ihre Pracht zeigen (Frühling). Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass sie schon vor der eigentlichen Gartensaison wieder abblühen. Das Einpflanzen lohnt sich aber natürlich trotzdem, schon alleine die Farbenpracht ist ein Traum. Damit es im nächsten Jahr wieder so ist, gibt es eine alte Gärtnertradition. Sie besagt, dass die Tulpenzwiebeln ausgegraben werden sollten, wenn die Blüte vorbei ist. Und das stimmt auch, denn durch diese Maßnahme ergeben sich gleich mehrere Vorteile.
Diese Fakten sprechen für das Rausnehmen
Ist die Tulpenzeit vorbei, dann sind die Pflanzen kein Augenschmaus mehr. Man kann natürlich andere Blumenzwiebeln bestellen, doch am immer trüberen Erscheinungsbild ändert das nichts. Es wird sogar immer schlimmer, da die Blätter braun werden beziehungsweise vergilben und der Stängel ebenfalls immer mehr nachlässt. Lässt man die Tulpenzwiebeln drinnen, dann bleibt einem dieser Anblick für längere Zeit „erhalten“. Das liegt daran, weil während dieser Phase der Einlagerungsprozess der noch vorhandenen Nährstoffe stattfindet. Tatsache ist auch, dass die Tulpen in diesem Zustand nicht unbedingt eine Bereicherung für das Gartenbild sind. Die Gründe für das Rausnehmen sehen also wie folgt aus:
- Das Gartenbild wird deutlich verbessert
- Beim Übersommern haben die Blätter Zeit und Ruhe, um sich einzuziehen
- Anstehende Pflanzenarbeiten (in der Regel ab Mai) werden durch die Zwiebeln nicht behindert
- Die Gefahr einer Staunässe wird gebannt (kann durch die Gartenbewässerung im Sommer schnell entstehen)
- Tulpenzwiebeln haben die Eigenschaft, dass sie sich mit jedem neuen Jahr tiefer in die Erde graben. Irgendwann ist der Weg nach oben nicht mehr zu bewältigen und es heißt für immer Abschied zu nehmen
So wird richtig eingelagert
Zuerst wird eine Grabegabel in die Hand genommen und die Zwiebeln herausgeholt. Anschließend stellt sich die Frage, in welchem Zustand sich die daran befindlichen Blätter befinden. Sind sie bereits abgestorben oder vollständig vergilbt, dann kann direkt mit der Einlagerung begonnen werden. Ist es noch nicht der Fall (weil sie zum Beispiel noch grün sind), dann muss noch ein Zwischenschritt her (die Einlagerung der Nährstoffe ist noch nicht abgeschlossen).
Genauer gesagt gilt es jetzt eine Kiste zu nehmen, diese mit Blumenerde zu füllen und die Tulpenzwiebeln darin einzusetzen. Alternativ kann aber auch der Garten beziehungsweise eine übrige Ecke davon genutzt werden. Einfach eine Furche graben und die noch aktiven Tulpen sehr dicht nebeneinander hineinsetzen (ab und an ist bewässern erforderlich). Ist das vollständige Absterben des Laubs erreicht, dann ist auch der Vorgang beendet.
Nun können die Blätter abgeschnitten und die Zwiebeln eingelagert werden. Eine mit Torfmull oder Sand gefüllte Kiste im Keller ist ideal dafür (dort ist es kühl und dunkel).
Bei gewollter Verwilderung nicht rausnehmen
Ist das Ziel ein Blütenteppich, dann ist das Ausgraben und einlagern „verboten“. Das liegt an der Tatsache, dass die Zwiebelpflanze sich bei dieser Anwendung nicht vermehren kann. Genau das ist aber notwendig, wobei dieser Prozess nach Ende der Blütezeit eintritt. Dann nämlich entstehen kleine Brutzwiebeln (und zwar direkt an den Mutterzwiebeln), die mit der Zeit selbst eine Blüte entwickeln. Das geht natürlich nicht von einem Tag auf den anderen, langfristig entsteht so aber ein Blütenteppich.