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10 unglaubliche Fakten zu Leonardo da Vinci

Viele Menschen kennen Leonardo da Vinci lediglich dem Namen nach. Andere wiederum verbinden ihn mit der „Mona Lisa“ oder dem „Abendmahl“, zwei Gemälde, die Weltruhm erlangt haben. Andere wissen beispielsweise, dass er auf vielen naturwissenschaftlichen Gebieten ein Genie war, aber wer war Leonardo da Vinci wirklich? Wann lebte er und was macht ihn auch heute noch so geheimnisvoll? Leonardo da Vinci wurde am 15. April 1452 in Anchiano bei Vinci in der Toskana geboren. Belegt ist, dass der Vater Signore Piero sei, ein Notar in Florenz, während die Mutter ein Bauernmädchen sei, welches namentlich nicht in den Chroniken aufgeführt wird. Allerdings soll nach neuesten Erkenntnissen eine arabische Sklavin, die bei dem Notar als Magd arbeitete, die Mutter sein. Das Kind erhielt den Namen „Leonardo da Vinci”, bezugnehmend auf den Ort seiner Geburt. Sein Vater war ein sehr erfolgreicher Notar, der die Medici und bedeutende Mitglieder des Rats des Stadtstaates Florenz zu seinen Klienten zählen konnte. Leonardo wurde vom Notar, Signore Piero als leiblicher Sohn anerkannt und er unterstütze auch die wissenschaftlichen Interessen des jungen Leonardo.

Durch die Musik, Zeichnen und das Modellieren zeigte sich schon früh die künstlerische Begabung, die durch den Bildhauer und Goldschmied Andrea del Verrocchio erkannt und gefördert wurde. Man sagt Leonardo da Vinci nach, dass er Maler, Architekt, Mechaniker und Ingenieur war, aber sich auch als Philosoph und Naturwissenschaftler einen Namen gemacht hat. Weniger bekannt ist, dass er sich auch als Musiker beschäftigte.Seine Proportionsstudie mit dem Titel „Der vitruvianische Mensch“ und die anatomischen Zeichnungen sind heute noch bekannt, ebenso viele seiner Erfindungen, die ihm Ruhm einbrachten und seinen Ruf als Universalgenie begründeten. Er hatte viele Ideen, die er auch skizzierte und aufschrieb, die sich aber in der damaligen Zeit noch nicht realisieren ließen oder zum Teil sogar belächelt wurden. Er war eben seiner Zeit weit voraus, was er mit vielen seiner Erfindungen bewies. Leonardo arbeitete in Florenz und in Rom und er stand auch im Dienst des französischen Hofes. Sein Leben war bewegt und mit Höhen und Tiefen versehen. Im Alter musste Leonardo auch feststellen, dass Krankheiten und Intrigen der Person Da Vincis auch zusetzen können. Er fühlte sich zurückgesetzt und gekränkt, er wurde bespitzelt und denunziert. Seine letzten Jahre verbrachte Leonardo da Vinci in Frankreich, wo er auf Betreiben des Königs ein neues Heim bekam und ihm wurde Achtung und Ehre zugesichert. Im Schloss Clos Lucé in Amboise verbrachte er seine zwei letzten Lebensjahre, oft in Gesellschaft des Königs, der eine sehr hohe Meinung von Da Vinci hatte, denn er stellte das Wissen Leonardo da Vincis, bezogen auf die Philosophie und den schönen Künsten, über das Wissen aller Sterblichen.

Zehn Fakten sollen hier den Menschen Leonardo da Vinci beleuchten, seine Arbeiten aufzeigen und sein umfassendes Wissen würdigen. Da er seiner Zeit im Wissen weit voraus war, wurde er oftmals nicht ernst genommen. Das war auch der Grund, warum Leonardo viele seiner Arbeiten unter Verschluss hielt und wichtige Informationen in Spiegelschrift verfasste. So waren seine Erfindungen geschützt, denn viele Menschen konnten mit der Spiegelschrift nichts anfangen. Sein Ziel war es damals, eine Art Lehre des Wissens zu schaffen und in einer kleinen Enzyklopädie das Wissen und die Erfindungen zusammenzutragen, was leider auf Ablehnung stieß.


Das Ende der Menschheit

Als Leonardo da Vincis Leben sich dem Ende entgegen ging fasste er seine Gedanken, die sich oftmals auch um das Ende der Welt drehten, in einem seiner Hefte zusammen. Neben verschiedenen Darstellungen und Wasserstudien der Sintflut kann man auch lesen, wie sich Leonardo das Ende der Welt vorstellte. Er schrieb sinngemäß, dass die Luft immer dünner wird, Feuchtigkeit wird fehlen und die Flüsse werden austrocknen. Die Erde wird austrocknen, es wird nichts mehr wachsen und die Tiere werden verhungern. Auch die Menschen werden sterben und das Ende der einstmals fruchtbaren Erde steht bevor, sie wird wüst und leer sein. Betrachten wir heute den Zustand unserer Erde, dann kann man sprachlos registrieren, wie Leonardo die Ausbeutung unserer Erde schon vor knapp 600 Jahren voraussehen konnte. Und wenn man sich die vielen Katastrophen ansieht, die geschehen, wird man an die Worte Leonardos erinnert, denn viele Ursachen hat der Mensch zu verantworten, indem er in die Natur eingreift. Aber noch viele andere, zum Teil noch verschlüsselte Botschaften wurden von ihm verfasst, die dazu verführten, Da Vinci in dem bekannten Roman „The Da Vinci Code – Sakrileg“ einzubeziehen und in dem gleichnamigen Film darzustellen.



Musik und Unterhaltung bei Hofe

Bekannt ist auch, dass sich Da Vinci neben der Malerei sehr intensiv mit der Musik und Theateraufführungen beschäftigt hat, für die er bei Hofe verantwortlich war. So befasst er sich erfolgreich mit der Konstruktion neuer Musikinstrumente und er verbesserte sogar schon vorhandene Instrumente. Besondere Aufmerksamkeit erregte er mit seiner „Pferdekopf-Lyra“. Dieses Instrument, welches er selbst aus Silber in der Form eines Pferdekopfes hergestellt hat, soll einen kraftvollen und wohltönenden Klang entwickelt haben. Damit übertrifft Da Vinci alle virtuosen Musiker, die sich am Mailänder Hof aufhielten. Außerdem entwarf er die wahrscheinlich erste Drehbühne und er gestaltete auch die Bühnenbilder und die Kostüme. Auch für die Bühnentechnik zeichnete er verantwortlich, auch wenn er dabei nicht alles sehr ernst nahm. Das beste Beispiel ist sein Spiegelkabinett, in dem sich das eigene Spiegelbild bis ins Unendliche vervielfältigt. In seiner Beschreibung, mit der dazugehörigen Zeichnung, stellt Leonardo die notwendigen Winkel und Perspektiven vor, die eine Spiegelung ermöglichen und zur Belustigung beitragen. Allerdings sollte eine wichtige Erfindung nicht unerwähnt bleiben, denn Da Vinci entwickelte auch einen Scheinwerfer für seine Theateraufführungen. Dazu verwendete er ein Holzkiste, die im Inneren mit Spiegeln verkleidet wurde. Eine große Linse und eine Kerze waren noch nötig, um »ein Licht schön und groß« zu erzeugen. Diese Vorrichtung nutze er nicht nur zu seinen Bühnenschauspielen, sondern auch bei den rauschenden Festen bei Hofe.



Getriebe und Bewegungswandlung in der modernen Technik

Wer wusste schon, dass sich Da Vinci mit Mechanismen auseinandersetze, die zur Übertragung von Bewegung und Kräften dienten.Leonardos Uhren-Skizzen zeigten, dass er sich selbst auf diese Gebiete vorwagte. Er suchte Übertragungselemente, mit denen es möglich wurde, beliebig weite Übertragungsstrecken zu realisieren. Getriebe in vielfältigen Formen, mit Umlenkrollen, mit Spurstangen oder mit Seilzug beschäftigten ihn immer wieder und er versuchte,diese Neuerungen immer wieder nutzbringend in die Modernisierung vorhandener Maschinen einzubringen, wie beispielsweise zur Steuerung von Spinn- oder Webmaschinen. Ihn beschäftigten auch Spindeln, der Vorläufer unserer heutigen Bohrmaschinen, die man damals einsetzte, um Löcher in Stein oder Glas zu bohren. Da dies sehr langsam erfolgen soll und die Zugabe von Schleifmitteln möglich sein muss, musste er mit unterschiedlichen Verzahnungen experimentieren. Seine Varianten erwiesen sich als nutzbar, besonders eine Abstimmung mit großen Stiftverzahnungen erwiesen sich als sehr komplex. Als Dreifach Bohr/ Reib-Spindel wurde diese Bohrtechnik benannt. Parallel-Schubstangen-Getriebe, Schwenk-Hemmungs-Getriebe oder das Gelenkgekoppeltes Hubgetriebe sollen nur ein paar Beispiele sein, die zu seinen Erfindungen gehören.



Maschinen mit wirtschaftlichen Nutzen

Auch auf diesen Gebiet lies Da Vinci nicht unversucht und getrieben von seiner Wissbegierde und seinem ausgeprägten Forscherdrang wagte er sich auch auf die Gebiete der Maschinen und Maschinenelemente vor. Hier orientierte er sich vor allem auf gegenwärtigen Entwicklungen, denn durch die Erfindung von Gutenberg (Druck mit beweglichen Lettern) wurden Schriften und Bücher vermehrt verbreitet. In den Unterlagen Da Vincis fanden sich auch Skizzen, für eine Variante der Druckerpresse. Hier synchronisiert er das Einfahren der Lade mit dem Herunterfahren des Pressstempels und das Getriebe ermöglicht eine schnellere Arbeit der Druckerpresse. Aber auch Wasserturbinen, Kornmühlen, Walzmaschinen und Gattersägen wurden von ihm entwickelt, bzw. modernisiert, sogar über die Münzprägung machte er sich Gedanken, genauso wie über eine Vorrichtung, die man als Bratenwender benutzen konnte. Auch die Versorgung von Leib und Leben beschäftigte ihn in seinen Forschungsdrang. Aber auch so unbeachtete kleine Gegenstände wie ein Kugellager inspirierten ihn. Erste Skizzen und Studien stammen schon aus dem Jahr 1490. Er war von dem Phänomen der Reibung fasziniert. Er versuchte in seinen Studien, die Reibung der damals benutzten Gleitlagern zu vermindern. Aber erst seit findet das Kugellager in alltäglichen Gegenständen Verwendung.



Moderne Hub-/Fördertechnik

Schwimmbagger, Verladekräne oder automatische Lastenkräne erschienen schon in abgemilderter Form in den Skizzenbüchern von da Vinci. Natürlich kann man diese Entwicklungen nicht mit den heute bekannten Geräten vergleichen, aber für die damalige Zeit waren die Entwicklungen sensationell. Leider muss man aber auch daran denken, dass Leonardo ein Wegbereiter war, was auch zur Folge hat, dass viele seiner Erfindungen zur damaligen Zeit nicht realisierbar waren. Trotzdem waren viele seiner Erfindungen Vorläufer unserer jetzigen benutzten Gegenstände und Maschinen, deren Ursprung man oftmals nicht kennt. Auch verschiedene Lösungen für den Brunnenbau findet an bei Da Vinci, wie Schöpf- oder Blasebalgbrunnen.



Höllenmaschinen im Mittelalter

Zur damaligen Zeit waren kleinere und größere Zwistigkeiten der italienischen Fürsten an der Tagesordnung. Kriegswerkzeug waren notwendig, um die Landesgrenzen zzu schützen.Da Vinci entwarf einen fahrbaren hölzernen Panzerwagen, der rundherum mit Kanonen besetzt waren. Aber leider fanden die kriegerischen Herren dieses Gefährt als zu gewagt und sie bestellten nicht einmal einen Prototyp dieses Panzerwagens. Übrigens wurde das Gerät von Guatelli im Maßstab 1:24 nachgebaut, um die Funktionalität zu überprüfen. Das Holzgefährt bestand die Prüfung in der Realität, die hohen Herren hätten es prüfen sollen. Sturmleitern, Belagerungsbrücken und sogar Kanonenboote fanden sich in seinen Skizzenbüchern, sodass man davon ausgehen kann, dass sein umfassendes Wissen zu der damaligen Zeit weit unterschätzt wurde. Sehr interessant ist, dass Da Vinci schon ganz genaue Vorstellungen von einem Tauchanzug hatte. Eine Tauchmaske, die die Atmung mit Hilfe eines Luftsackes ermöglichte. Ein zusätzlich entwickelte Atemgerät, der Korkschwimmer ermöglichte dem Taucher die Atmung über Schläuche, mit gleichzeitiger Regelung von Atem- und Frischluft. Für die damalige Zeit war diese Entwicklung sehr interessant, aber auch dieser Anzug fand wenig Interesse.



Wasserfahrzeuge werden modern

Zu der Zeit Da Vincis standen dem Menschen nur Wind- und Wasserkraft zur Verfügung. Leonardo machte sich mit seinem Wissen und mit seiner Vorstellungskraft Gedanken darüber, wie man zum Beispiel mit Dampf einen Antriebsmechanismus für Schiffe oder Boote entwerfen kann. Mit der Konstruktion einer frühen Dampfmaschine schaffte Da Vinci den Übergang vom Einsatz der Muskelkraft (Ruderboote) zum Raddampfer. Auch die sogenannten Tretboote, die man auch heute noch in vielen Spaßbereichen im Wassersport findet, fußen auf den Einsatz eines Ratschengetriebes, das bei diesen Tretbooten den Antrieb der Schaufelradwelle realisiert.



Brücken, die Verbindung zum Leben

Wer sich um seine Umwelt und deren Verbesserung so viel Gedanken gemacht hat, wie Da Vinci, der wird noch mehr tun, um auch seinen Mitmenschen das Leben zu erleichtern. Vielerorts gab es kein Weiterkommen, weil Flüsse nicht zu überqueren waren. Umwege sollten behoben werden, um schnellstmöglich von A nach B zu kommen.Der kürzeste Weg sind dann Brücken, die das ermöglichen. Wer weiß schon, dass sich Leonardo Gedanken darüber gemacht hat, wie man über den Bosporus bei Istanbul kommen kann. Die Lösung ist eine Brücke. Leonardo hinterließ mit seinen Unterlagen eine statische Kostbarkeit. Seine Version einer 350 m langen Brücke, bestehend aus einer Steinkonstruktion, zeigt eine sehr elegante Ausführung. Nach seinen Plänen sollte die Brücke durch drei Bögen getragen werden, die sich gegenseitig stützen. Damit wäre eine Unterkonstruktion nicht notwendig gewesen. Heutzutage haben Bauingenieure nachgewiesen, dass diese Brücke standhaft gewesen wäre, aber der Transportes der Steine wäre vielleicht zum Problem geworden. Aber auch Schwenkbrücken oder Pontonbrücken beschäftigten Da Vinci, die auf Holzkonstruktionen basieren, leicht nachzubauen waren und zur Überquerung auch größerer Hindernisse dienten.



Wie Ikarus zu fliegen

Selbst in diesen Bereichen war Da Vinci unterwegs und auch ihn verzauberte der Gedanke, wie ein Vogel fliegen zu können und er entwarf frühe Modelle von Fallschirmen oder Fluggleitern. So entwirft Leonardo auch eine sogenannte Luftschraube (1480-1490). Seine Vorstellung war, dass sich eine mit Stoff bespannte Schraube in die Luft erhebt, wenn sie von mehreren starken Männern gedreht wird. Das funktionierte leider nicht, da die Muskelkraft für ein derartiges Unterfangen nicht ausreicht, die Geschwindigkeit zu erreichen, die das Modell zum Abheben braucht. Aber schon der Gedanke an ein derartiges „Gefährt“ inspirierte andere Erfinder, dieses Modell zu verfeinern, das als der Vorläufer unseres heutigen Hubschraubers bezeichnet wird. Mit seinem Fallschirm hatte Da Vinci mehr Glück, denn ein Versuch zeigte, dass er nutzbar war. Einziger Nachteil wäre das verwendete Holzgestell gewesen, das bei der geglückten Landung nachträglich zu Verletzungen geführt hätte. Die Entwicklungsansätze kann man wirklich als genial bezeichnen.



Die Malerei da Vincis

Am bekanntesten ist Leonardo durch die Malerei geworden. Zahlreiche beeindruckende und emotionale Gemälde sind heute noch zu sehen. Aber nicht nur die Malerei war Leonardos Markenzeichen, er gilt auch als Wegbereiter für die Farbenlehre. Farbharmonische Phänomene beschäftigten ihn sehr und für ihn war das Phänomen des Regenbogens wegweisend. Bekannt ist seine Erklärung der Komplementärfarben und des Simultankontrastes. Beeindruckend sind auch seine Darstellungen von Licht und Schatten. Sein Markenzeichen wurde die Sfumato-Technik, bei der die Farben in einzelnen Nuancen abgestuft und schichtweise auf das Gemälde aufgetragen werden. Eindrucksvoll zeigt sich dies in der Darstellung von Gewänderfalten, Auch sein letztes Gemälde „ Johannes der Täufer“ zeigt sehr eindrucksvoll die Farbgestaltung, die das Bild in einem magischen Licht erscheinen lässt. Aber auch seine Skizzen von Gesichtern, seine anatomische Pionierarbeiten, wie die Darstellung eines Kindes im Mutterleib oder die Studien von Proportionen sind einzigartig, ebenso einzigartig wie die Person Leonardo da Vinci.