Die meisten Smartphones und Tablets nutzen das Betriebssystem von Android. So weit so gut, aber dadurch wird es auch häufig zur Zielscheibe von Cyber-Kriminalität. Außerdem weist das Betriebssystem zum Teil große Sicherheitslücken auf. Insbesondere die Android-Version, die auf Samsung Geräten genutzt wird, ist sehr angreifbar. Hier gab es bereits einen Fall, in dem Cyber-Kriminelle Zugriff auf fremde Geräte erlangten, indem sie eine Sicherheitslücke im Update-Prozess der vorinstallierten Tastatur ausnutzten. Meist werden solche Sicherheitsrisiken zwar schnell behoben, aber bis dahin müssen sich die Nutzer selbst schützen. Wer also Android nutzen und trotzdem sicher unterwegs sein möchte, sollte einige Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um sein Betriebssystem gegen Angriffe abzusichern.
1) „Unbekannte Quellen“ vermeiden
Auch wenn Google Malware meist schnell auf die Schliche kommt, kann sie sich dennoch auch im Android App-Store einschleichen. Deshalb sollten keine Programme aus unbekannten Quellen, meist Drittanbieter-Apps, installiert werden. Ansonsten öffnet man Malware Tür und Tor.
2) Aktualisierungen herunterladen
Jedes Android-Update bringt auch verbesserte Sicherheitsanwendungen mit sich. Deshalb sollte das Betriebssystem immer auf dem neuesten Stand sein. Denn veraltete Software bietet durch Sicherheitslücken größere Angriffsfläche für Cyber-Angriffe.
3) Installation einer Anti-Malware-App
Im App-Store gibt es eine große Auswahl an Anti-Malware-Programmen von vielen bekannten Herstellern. Auch viele kostenlose Versionen werden angeboten. Auf jedem Smartphone und Tablet sollte eine dieser Sicherheits-Apps installiert werden.
4) Keine unverschlüsselten Netzwerke nutzen
Klar, die kostenlose Nutzung des Internets über ein unverschlüsseltes WLAN ist verführerisch. Allerdings sollten diese Netzwerke so weit wie möglich gemieden werden. Denn alle Inhalte, die darüber gesendet werden, sind für Angreifer leicht abzufangen. Deshalb sollte man stets verschlüsselte WLANs bevorzugen oder zumindest einen VPN-Anbieter nutzen.
5) Installation einer App für Remote-Wipe/Lock
Richtig gefährlich wird es für private Informationen, wenn das Smartphone gestohlen wird. Denn diese sind mitunter für den Dieb mehr wert als das Smartphone. Um persönliche Daten trotzdem abzusichern, sollte eine App installiert werden, durch die sich Tablets oder Smartphones über einen Remote-Befehl löschen lassen. Diese Funktion ist häufig Bestandteil einer kostenpflichtigen Sicherheits-App.
6) Verschlüsselung sensibler Daten
Sensible Daten sollten immer zusätzlich geschützt werden. “Doppelt hält besser” sollte hier das Motto sein. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel eine Notiz-App, die solche Informationen mit einem Passwort schützen kann. Auch eventuell verwendete SD-Karten sollten verschlüsselt werden. Zusätzlich kann ein Kennwort für den Zugriff auf das Android-Gerät festgelegt werden.
7) Schutz vor SMS-Attacken
Premium-SMS sind eine häufig verwendete Methode von Kriminellen um Geld zu verdienen. Dabei schicken Apps, die mit Malware verseucht sind, im Hintergrund Nachrichten an eine Premium-Nummer, ohne das dies bemerkt wird. Deshalb ist es wichtig regelmäßig die Rechnungen auf verdächtige Beträge zu überprüfen. Außerdem gibt es auch hier Sicherheits-Apps, die vor solchen Angriffen schützen können.
8) Nutzung des Chrome-Browsers
Der Chrome-Browser von Google ist auch für Android-Geräte verfügbar. Dies hat Vorteile, da Chrome mehr Sicherheitsfunktionen bietet als der Standard-Browser von Android. Google arbeitet außerdem ständig aktiv an Chrome, sodass er einfacher aktualisiert werden kann. Da er nicht Teil des Betriebssystems ist, kann er unabhängig von Android aktualisiert werden.
9) Nutzung von VPN-Netzwerken
Bei der Nutzung eines VPN-Anbieters steht natürlich immer das anonyme Surfen und der Schutz der Privatsphäre im Vordergrund. Auch die Verwendung von Diensten mit Geoblocking spielen für viele eine Rolle, wenn sie sich für ein VPN entscheiden. Das gilt auch für Smartphones und Tablets. Allerdings gibt es einen Aspekt, der die Nutzung von VPN auf mobilen Endgeräten noch wichtiger macht, und zwar das sichere Surfen in öffentlichen WLAN-Netzwerken. Schließlich wächst die Anzahl an kostenlosen Hotspots und diese werden natürlich hauptsächlich mit Smartphone oder Tablet benutzt. Der Nachteil ist aber, dass hier theoretisch die komplette Datenübertragung von allen angemeldeten Gästen mitgelesen werden kann. Wird ein VPN genutzt, verschlüsselt der VPN-Client des mobilen Gerätes den Datenverkehr.
10) Plan B bei gestohlenem Smartphone
Wenn bereits der schlimmste Fall eingetreten ist und das Smartphone gestohlen wurde und noch dazu keine Sicherheits-App installiert wurde, ist es eventuell möglich, das Gerät trotzdem zu sperren, zu löschen oder zurückzuverfolgen. Eine App mit dem passenden Namen “Plan B” kann über den Google Playstore auf dem Smartphone installiert werden. Diese meldet nach der Installation automatisch den Standort des Gerätes an das damit verbundene Google-Konto.